Susanne2015

Hi Leo,
Ich weiss ja nicht...ich hab Bedenken wegen den wasserflöhen. Wenn es Bakterien sind, können die nicht von denen eingeschleppt werden? So eine Tonne ist ja kein steriler Raum und Regenwasser kann auch mit Giftstoffen aus der Luft angereichert sein. Ich will dich nicht verrückt machen, aber ich fände Trockenfutter im Moment besser! Nur der Vorsicht halber. Und später auch nur geringe Mengen, nicht massenweise. Verbessert mich, wenn ich falsch liege??
Hast dir ja viel Mühe gemacht mit den Bildern, jetzt sieht man es besser. Die abgespreizten schuppen sähe man am besten in der Frontalansicht, aber so ein Foto würde ich auch nicht hinkriegen, da muss man schon Profi sein. Ausserdem weiss man ja als Aquarianer, wie abgespreizte Schuppen aussehen.
Ich wünsche dir viel Glück
LG Susanne

Birka

@Leo, hallo
Die Tieruni Gießen finde ich einen sehr guten Vorschlag von Susanne (Snausen).
Von Wettenberg bis Gießen ist ja nur ein Katzensprung !
Wir haben uns mal die Mühe gemacht und sind von Fulda nach Gießen gefahren - mit lebenden kranken Fischen.
Einfach deshalb, weil es weit und breit keinen wirklichen Fisch - TA gibt !
Die telefonische Beratung vorher und zweimal hinterher war ausgezeichnet .( nach der Untersuchung ruft der TA an, schriftlicher Bericht folgt später)
Es war auch weit weniger kostenaufwendig als gedacht, obwohl ich einer zweiten, noch genaueren Untersuchung zugestimmt habe.

Hannah

Hallo Leo,

den Vorschlag von Snausen finde ich auch keinen schlechten Vorschlag, bzw die Idee ist sogar sehr gut.
Besser du hast Gewissheit an was die Fische wirklich leiden, bevor wir hier weiter im Dunkeln rumtappen und es ist ja wirklich bei dir um die Ecke.

NebelGeîst

Hi,

dass Wasserflöhe Giftstoffe mitbringen, ist tatsächlich eher unwahrscheinlich, werden sie doch gar als Indiz für die Wasserqualität verwendet, Stichwort Daphnientest.
Als Träger von Parasiten oder anderen Erregern kommen sie allerdings sehr wohl in Frage. Allerdings müssten diese dann auch irgendwo her kommen und die Daphnien waren ja bereits vorher bei Leo, in einem Eimer, wenn ich das recht verstanden habe, bevor sie in die Tonne zogen. Sowohl Eimer als auch Tonne sind nun offensichtlich fischfreie Gewässer, es bedarf also allerhand unwahrscheinlicher Vorkommnisse, dass fischpathogene Keime und Parasiten die Daphnien als Zwischenwirt besiedeln um sich hernach in den Fischen breit zu machen.
Es ist nicht unmöglich, bleibt aber unwahrscheinlich.
Für die Verdauung der Fische ist das Lebendfutter mit Sicherheit besser, als Trockenfutter.

Und den Schilderungen nach würde ich auch garnicht so weit ausholen, sondern den Unfall mit dem Trockenfutter als Ursprung der Probleme wähnen.
Wobei eventuell der Erreger auch doch mit den neuen Fischen angekommen sein könnte, sich nur nicht, wie üblich, explosionsartig ausgebreitet hat, sondern eben länger brauchte, um sich zu etablieren.
Auch Sporozoen, wie vorgeschlagen, kämen in Frage, z.B. wenn neues Frostfutter angebrochen wurde, kurz vorm Auftreten der Symptome oder wenn neue Grindalansätze von unbekannter Quelle zum Einsatz kamen. Aber auch hier würde ich annehmen, wäre es eher unwahrscheinlich.

Ich würde anhand der Schilderungen von einer bakteriellen Infektion ausgehen. Durch das viele Trockenfutter ist es vermutlich zu einem Anstieg der Keimdicht im Wasser gekommen; durch das maßlose Überfressen wiederum kann es zu Verdauungsproblemen gekommen sein, sicher kann man aber annehmen, dass Stress und Unwohlsein auftraten (sie konnten sich ja schon nicht mehr normal bewegen).

Das mag mir als wahrscheinlichtes Szenario erscheinen, aber das ist immer noch keine wirkliche Diagnose. Und da ohnehin wenig getan werden kann momentan würde ich auch wie bei einer solchen bakteriellen Infektion verfahren, mit der Ausnahme, dass ich noch nicht gleich medikamentös behandeln würde.
Erlenzapfen hast ja schon im Wasser, nen ersten WW durchgeführt hast du ebenfalls.
Wie bereits erwähnt wurde, würde ich weiterhin vermehrt Wasser wechseln (alle 2 Tage 50%, auch wenn das bei einem 375l-Becken viel Arbeit ist), ggf mehr Erlenzäpfchen rein oder, da dein Wasser recht weich ist und Erlenzäpfchen manchmal ziemlich potent sein können, andere Naturheilmittel ins Becken geben (Herbstlaub von Buche/Eiche/Walnuss, Seemandelbaumblätter, Ceylon-Zimtrinde, koffeinarmer Grün-/Schwarztee, etc).
Füttern würde ich Daphnien, sehr sparsam Grindal und ein beta-glucanhaltiges Trockenfutter. Beta-1,3/1,6-Glucan ist ein Polysaccharid, dass an Makrophagen andocken kann und die Aktivität dieser Fresszellen steigert, damit also das Immunsystem kräftigt.

Falls nach ein paar Tagen keine Besserung eintritt oder sich die Lage verschlimmert, würde ich ein breitenwirksames Kombipräparat einsetzen, z.B. Omnipur von Sera (enthält Malachitgrün, Ethacridin, Aminoacridin und Acriflavin, wirkt damit gegen viele Bakterien und Pilze, gegen einige Parasiten und gegen manche Viren). Hier ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Erreger auch ohne Diagnose bekämpft wird.

Generell bei neuen Beobachtungen immer posten, da Hinweise dabei sein können, die das Problem eingrenzen und eine Diagnose erleichtern können.