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Alt 29.01.2017, 09:36   #1
Tortiloso
 
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Standard Kiemenwürmer Quarantänebecken

Hallo ihr Lieben

Ich besitze seit langer Zeit ein 55l Aquarium, allerdings haben seit einigen Monaten meine Fische auf unerklärliche Weise eine kurzere Lebenszeit. Besatzung: Platys, Neons und ein Zwergkrallenfrosch.
Diese Besatzung habe ich noch von meinem "alten" Händler vor dem Umzug. Der sagte, Platys und Neons geht ausgezeichnet. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die unterschiedliche Wasserhärten bevorzugen, weshalb ich nun keine neuen Neons mehr hinzukaufe und ein reines Platy-Aquarium möchte.

Wie auch immer, soviel zur Besatzung. Ich habe nun, seit meinem Umzug bzw. vielleicht schon vorher, das Problem, dass meine Fische nicht ihre übliche Lebenszeit erreichen, d.h. Platys schon nach etwa 3 Monaten sterben. Die Jungfische schaffen es auch nicht, was aber wohl eher an meinem Frosch liegt (hierfür hab ich den ursprünglich angeschafft, um die Population zu regulieren...).
Komischerweise kam mein Zoohändler nie auf die Idee mit den Kiemenwürmern, sondern hat mir ständig andere Sachen empfohlen, die nie zu einem Ergebnis gekommen sind (ich habe inzwischen mein gesamtes Aquarium neu eingerichtet, auch Boden etc. ausgetauscht).

Nach meiner Selbstdiagnose bin ich nun auf Kiemenwürmer gekommen, grund: Scheuern an Pflanzen, eingezogene Flossen, wirres "panisches" Herumzischen, gegen Ende schnappen sie nach Luft an der Oberfläche und sind sehr inaktiv

Sollte das alles für Kiemenwürmer stehen, würde ich die Fische gerne davon befreien. Ich habe gelesen, dass ein Quarantänebecken hilft und man auch hierfür einen Eimer für etwa 8 Tage nehmen kann. Mir ist allerdings nicht ganz klar, wie ich die befallenen Fische da rein bekomme, ohne dass Kiemenwürmer mit da drin landen und die ganze Aktion völlig umsonst ist! Meine Idee war:
Wasser vom Aquarium in den Eimer und 10 Tage stehen lassen (dann sind ja alle Würmer tot oder?). Dann die Fische aus dem Aquarium in einen kleinen Behälter mit stark gesalzenem Aquariumwasser und dort kurz behandeln und dann ins Quarantänebecken. Dort erneut eine gute Woche lassen, bis die Würmer im Aquarium ebenfalls tot sind.

Habe ich einen Denkfehler? Gibt es eine einfacherer Alternative? Ich bin euch über Hilfe unglaublich dankbar, ich möchte, dass es meinen Fischen gut geht

edit: Was mir noch eingefallen ist: Ich habe ja auch noch einen 10l Cube mit Garnelen. Wäre das auch eine Alternative für die Fische?

- Genaue Beschreibung des Problems (am besten mit einem Foto)
Antwort: Fische scheuern sich, haben stark rote Kiemen

- Maße des Beckens (L x B x H) ?
Antwort: 55 L, Rechteck

- Wie lange läuft das Becken?
Antwort: 2-3 Jahre

- Wasserwerte (pH-Wert, Nitritwert, KH-Wert, Gesamthärte, Nitratwert und Temperatur)
Antwort: Normal bis weich, kein Nitrit (Zoohandlung testet regelmäßig und stellt nie etwas fest)

- wie oft und wie viel Wasser wird gewechselt?
Antwort: ca 50% alle 3 Wochen

-wie viel und was genau wird gefüttert?
Antwort: Mischung zwischen Trocken- Frost- und Lebendfutter

- welche Symptome zeigt der Fisch?
Antwort: Scheuern, rote Kiemen

- sind andere Tiere auch betroffen?
Antwort: Ja, alle Platys

- wurde evtl schon mit Medikamenten behandelt, wenn ja, mit was und wie lange?
Antwort: Habe dieses Ektol cristal probiert, keine Erfolge

Geändert von Tortiloso (29.01.2017 um 09:47 Uhr)
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Alt 29.01.2017, 10:26   #2
Schneckinger
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Standard

Hi Tortilloso,

1.Herzlich willkommen im Forum!

2.Wenn ein Großteil der Fische betroffen ist, ist eine Behandlung im Quarantänebecken sinnlos. Jegliche Behandlung sollte im Hauptbecken erfolgen, so das alle Bewohner UND die Umgebung von der Behandlung erfasst wird.

3.Die erste gesundheitsfördernde Maßnahme wären meiner Meinung nach (wie fast immer) wesentlich mehr Wasserwechsel. Statt alle 3 Wochen solltest Du jede Woche 50% wechseln. Solange Fische sichtbar krank sind sogar 2-3 mal die Woche.

4.Deine Angaben zu den Wasserwerten sind ja nur sehr ungenau. Dein Händler sollte Dir die genauen Werte mitteilen und diese solltest Du dann notieren. Grundsätzlich sind Werte von "normal-weich" eigentlich sowohl für Platys als auch Neons zur Haltung geeignet. Tendenziell würde das ja sogar für die Neons besser passen als für die Platys.

5.Eine Behandlung ist nur nach genauer Diagnose sinnvoll. Wenn bei Dir sowieso regelmässig Fische verenden, solltest Du mal einen/einige sezieren bzw. sezieren lassen. Das heisst einen FRISCH toten Fisch gründlich untersuchen. Speziell die Kiemen.

6.Ekto cristal würde bei Kiemenwürmern übrigens sowieso keine Wirkung haben.

Tschüß,
Schneckinger

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Alt 29.01.2017, 11:10   #3
Tortiloso
 
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Zitat:
Zitat von Schneckinger Beitrag anzeigen
5.Eine Behandlung ist nur nach genauer Diagnose sinnvoll. Wenn bei Dir sowieso regelmässig Fische verenden, solltest Du mal einen/einige sezieren bzw. sezieren lassen. Das heisst einen FRISCH toten Fisch gründlich untersuchen. Speziell die Kiemen.

6.Ekto cristal würde bei Kiemenwürmern übrigens sowieso keine Wirkung haben.

Tschüß,
Schneckinger
Hallo und danke für die Antwort
In meinen Augen ist es recht eindeutig. Den Fischen ging es immer sehr gut, sie haben lange gelebt und ab einem gewissen Punkt ging es ihnen nicht mehr gut und sie lebten deutlich kürzer. Verbunden mit den ganzen Anzeichen (scheuern, Flossen einziehen, nach Luft schnappen, "zucken", knallrote Kiemen) scheint mir das recht eindeutig.

Ich habe einen halben Urwald im Aquarium, weshalb ein Sauerstoffmangel wegen zu weniger Pflanzen äußerst unwahrscheinlich ist.

Wofür ist denn ektol cristal dann? Ich dachte, das regt die Schleimhautproduktion an und dadurch werden Parasiten abgestoßen?

Du würdest mir also jetzt erstmal außer den Wasserwechseln nichts weiter empfehlen? Eine solche Inaktivität, während es meinen Fischen nicht gut geht, find ich echt nicht so toll... :/ Wie wäre es denn, wenn ich wenigstens das mit dem Salzbad mache, um den Fischen erstmal kurzfristig zu helfen und langfristig die Wasserwechselintervalle zu erhöhen?
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Alt 29.01.2017, 11:31   #4
Birka
 
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Standard

@Tortiloso, hallo
nun, ich würde sagen, der Vorschlag von Schneckinger, 2 - 3 mal pro Woche 50 Prozent Wasserwechsel zu machen, solange die Fische unfit sind ,ist nicht gerade eine INAKTIVITÄT !
Zusätzlich würde ich den Boden so gründlich es möglich ist abmulmen ( was ja sonst eher vermieden werden soll), einfach, um möglichst viele der krankmachenden Erreger regelmäßig aus dem Becken zu entfernen.
Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern und Erlenzäpfchen macht auf jeden Fall auch Sinn - sie wirken keimhemmend und antibakteriell.
Ansonsten lese ich in Schneckingers Beitrag noch die Empfehlung, mal einen gerade verstorbenen ( vorher auffälligen ) Fisch zu sezieren bzw. dies tun zu lassen.
Last but not least hat er noch empfohlen, was ich und wohl jeder andere erfahrene Aquarianer in so einem Fall auch tun würden - bei einigermaßen gesicherter Diagnose ( da würde es wirklich auch Sinn machen, du stellst mal ein paar Fotos der erkrankten Fische ein) das ganze Becken mit einem entsprechenden Heilmittel genau nach Anweisung behandeln.

Danke: (2)
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Alt 29.01.2017, 11:45   #5
Wasserwelt
 
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Hallo Tortiloso

Geh jetzt mal hin und mache einen großen Wasserwechsel (mindestens 80%), dann kannst du Erlenzapfen, Seemandelbaumblätter, Eichenblätter, Walnussbaumblätter unterstützend ins Becken geben.
Weiter machst du alle zwei Tage einen Wasserwechsel von 50%.
Sollte nach etwa einer Woche keine Besserung zu erkennen sein und du dir von den Symptomen her sicher bist, dass es Kiemenwürmer sind (dazu noch eine Frage, machen die betroffenen Fische "kauende" Mundbewegungen?), solltest du auf Chemie zurückgreifen.
Ein sehr gutes Mittel ist Sera Tremazol mit dem Wirkstoff Praziquantel.

Danke: (2)
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Alt 29.01.2017, 13:31   #6
Rinkikäfer
 
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Hallo Tortilosa,

mach das mal schön so wie Schneckinger dir es geraten hat. Zusätzlich könntest du überprüfen, ob irgendwas mit deinem Leitungswasser nicht stimmt. Wenn du dir die Tests nicht selbst anschaffen möchtest, unbedingt alle Werte beim Händler aufschreiben.

Flossenklemmen und Scheuern sind keine allzu spezifischen Symptome. Das soll auch bei Problemen mit dem Wasser vorkommen.

Du kannst auch einen Abstrich bei einem lebenden Fisch machen und mikroskopieren lassen. Für uns hat das der Händler gemacht, weil wir keinen fischkundigen Tierarzt finden können.

Liebe Grüße
Annette

Danke: (1)
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Alt 12.02.2017, 15:34   #7
Tortiloso
 
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Hallo ihr lieben!
Habe die letzen Tage/Wochen sehr viele und z.T. auch große Wasserwechsel gemacht. Den Fischen geht es gefühlt besser. Sie klemmen zwar immer noch Flossen, scheuern und zucken, aber es sieht nicht mehr so schlimm aus wie damals.

Müsste sich denn eine drastische Besserung ergeben oder ist das eher ein schleichender Prozess?
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Alt 12.02.2017, 18:06   #8
Wasserwelt
 
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Hallo

Da die Maßnahmen sichtlich keinen Erfolg hatten (Symptome sind immer noch da), sollte nun eigentlich ein Medikament zum Einsatz kommen.
Einziges Problem ist, welches?, dazu braucht es schon eine genaue Diagnose.

Danke: (1)
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Alt 12.02.2017, 18:34   #9
Sonnentänzerin
 
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Hallo Tortiloso herzlich willkommen

nimm einen auffälligen, aber noch lebenden Fisch und bringe ihn persönlich zu einer Praxis eines Fischspezialisten.

Der Fisch wird dann vermutlich getötet, aber er hilft allen anderen.

Nicht erreichen des Lebensalters, scheuern, ...
das hatte ich auch.

Und es waren mitnichten Kiemenwürmer, sondern Kokzidien, die ich mit dem richtigen Medikament vom Tierarzt günstig und dauerhaft vernichten konnte.

All diese Symptome könnten zwar auf Kiemenwürmer hindeuten,
genauso aber auf
verdreckten Boden mit schlechten Wasserwerten,
hohe Keimbelastung, auch durch Zukauf,
plötzliche Chlorung Deines Leitungswassers,
eine Hausenthärtungsanlage, die so toll gewartet wird wie es bei uns einmal auftrat,
hohes Auftreten von Erregern der Fisch-Tuberkulose, die zum Teil in über 80% aller Becken wohnt, ganz normal,
Fischstress durch neue Bewohner, vorbeilaufende Leute, zu helle Beleuchtung

ich hätte mich zu Tode gekauft, wenn ich das weiter selbst behandelt hätte.

Beim Sezieren und Mikroskopieren weiß ein Fischtierarzt innerhalb maximal 5 Minuten Bescheid.
Und es war fast geschenkt.

Es gibt Listen im Netz nach PLZ von Tierärzten mit Zierfischerfahrung.
Für die Ausschlussdiagnose Kiemenwürmer wäre sogar nur ein Mikroskop und ein Lehrbuch erforderlich, also eigentlich fast jeder halbwegs interessierte Tierarzt.

Gruß Sonne

Danke: (2)
Sonnentänzerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2017, 18:42   #10
Tortiloso
 
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So ihr lieben ich war heute beim Tierarzt. Ihr hättet mich gerne vorwarnen können, 45 Euro finde ich schon heftig
Jedenfalls hat dieser erstmal nur den Kot analysiert und von der Haut einen Abstrich gemacht und lässt da jetzt Bakterien kultivieren oder so. Er hat unter dem Mikroskop jedoch nichts auffälliges gesehen - ich soll dann in zwei Tagen nochmal anrufen und fragen, was aus der Kultur geworden ist.

Ist das ein normales Vorgehen? Kostet das wirklich immer so viel? Ich halte das für etwas übertrieben, ich war nichtmal 15 Minuten bei dem drin :/
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