Interesantes Verhalten von Otocinclus vittatus
 

Hallo,

wie einige vielleicht wissen, habe ich einige Otocinclus vittatus - Längsstreifen-Ohrengitter-Harnischwelse - im Becken. Da es ja (leider) Wildfänge sind, sind sie sehr scheu und vorsichtig. Vom Händler erhalten wir sie je leider zu oft halb verhungert.
In meinem Becken waren sie erst einmal "weg".
Sehr selten - und nur in der Dämmerung - habe ich sie gesehen, einen, nie mehr als zwei. Aber mit gut gefüllten Bäuchen. Dennoch habe ich einige verloren, was ja leider auch nichts Ungewöhnliches ist. Aber zumindest wusste ich: Sie sind noch da!
Jetzt baue ich mein Becken um: vom dunklem Schwarzwasser zum hellerem Klarwasser. So wurden die Algen (die einzigen Pflanzen, die sich im schwarzem Wasser gut hielten) reduziert und einige neue Pflanzen eingebracht. Und es kamen Brachydanio rerio - Zebrabärblinge - hinzu. Das sind sehr agile Tiere, die leicht zu halten und schön anzusehen sind.
In den ersten Tagen zeigten sie das typische Schwarmverhalten. Das verlor sich allerdings, als sie sich eingelebt hatten. Und von da an ging es im Becken so richtig rund!
Die anderen Bewohner (Neons) schien das zu gefallen. Sie gewöhnten sich rasch an den Trubel - und schwimmen nun mit. Alle Tiere zeigen sich. Vor allem, wenn es Futter gibt (was wohl etwas mit Futterneid zu tun hat).

Seit ein paar Tagen bemerkte ich, dass auch die OGH-Welse abends mit an den Scheiben hingen. Sie schwimmen mit den Zebrabärblingen mit! Vielleicht halten sie diese für Artgenossen? Ähnlich im Aussehen und Größe sind sie ja.
Jedenfalls tauchen sie nun jeden Abend auf und schließen sich den Treiben der Zebras an. Aber sie hängen auch gern, und zusammen, an der Scheibe. Das geht über mehrere Stunden - solange die Abenddämmerung in meinem Aqua dauert.
Vier habe ich bis jetzt gezählt - schade, die anderen sind wohl nicht durch gekommen...

Hat das von euch schon mal jemand beobachten können? Wäre doch ne tolle Sache, wenn man so den OGH-Welsen die Scheu nehmen könnte.

Moin, kann durch aus sein, das sie durch Beibesatz die scheu verlieren. Meine OGH waren allerdings alle nie scheu, hatten aber auch immer ordentlich Trubel im Klarwasser.
Leider mußte auch ich immer wieder die Erfahrung machen, dass sie manchmal trotz guter Biofilmlage nicht immer alle durchkommen. Die Ursache sehe ich da aber eher nicht bei mir, sondern bei Export- und Händlerbedingungen...
Ich hatte schon überlegt, meinem Barschkindergarten ein paar zu gönnen, aber bin aus den genannten Gründen wieder von ab gekommen...;)
Tom

Von meinen 6 OGH sind auch nur noch drei übrig. Ich denke das alle drei noch da sind, denn meißtens sehe ich auch nur einen der an der Scheibe hängt. Richtig aufgeblüht sind die bei mir als ich Frostfutter gefüttert habe. Seit dieser Zeit gehen sie auch an Futtertabletten.

Das sich Fische im Verhalten durch Beifische ändern sieht man schon mal. Wie jetzt, als ich zu den Perlhuhnbärblingen 4 Platys setzte. Waren die PHB vorher meißtens nur am Boden unterwegs, was für die ja auch etwas ungewöhnlich ist, schwimmen sie jetzt im freien Wasser. Dafür sind die Platys jetzt am Boden und weiden den ganzen Tag den Kies ab, wodurch sich die PHB wahrscheinlich gestört fühlen.

Ist jetzt gut anzusehen, unten die Platys, oben die PHB :).

Guten Morgen,
ich kann von meinen Otos berichten, dass sie garnicht scheu sind. Ich habe 5 davon zusammen mit den Panzerwelsen eingesetzt und direkt nach dem Einzug haben sich die Otos den PW´s angeschlossen und schwammen auch mit ihnen an den Scheiben rauf und runter. Die PW´s sind aktuell ausgezogen, aber die Otos sind trotzdem sehr aktiv und nicht scheu. Gerade beim Wasserwechsel kommen alle raus und hängen sich schonmal vorsorglich an die linke Scheibe, denn da prasselt immer das Wasser runter, das scheinen sie zu lieben. Ich habe klares Wasser und noch 15 Peru Salmler, die auch sehr aktiv sind. Ich habe das Gefühl dass die Otos ein bisschen Action mögen. Ich hab zum Glück keinen verloren obwohl ich einen Anfängerfehler gemacht habe und sie in ein recht frisches AQ gesetzt habe. Hab hier aber den Tipp mit Bacter AE bekommen um sie ordentlich zu versorgen. Sie stürzen aber auch bei der Fütterung am Abend mal gesunkenes Fischfutter, oder liegend wippend auf Grashalmen.
Ich muss sagen, ich mag die kleinen putzigen Tierchen sehr gerne und die Gruppe wird auf jeden Fall noch vergrößert irgendwann.

Ja, den Eindruck habe ich auch.
Es ist tatsächlich so, dass Tiere sich im Verhalten gegenseitig beeinflussen. Bei den bekanntermaßen zögerlichen Otos ist das oft lebensrettend.
Bis die allein an ein neues Futter gehen ... pfff, das kann Wochen dauern.
Aber mit anderen, möglichst ähnlichen Fischen, geht das ganz schnell.
Ich hatte zunächst angenommen, dass die Neons die Otos beflügeln. Das klappte nicht. Erst die Zebras brachten Erfolg...

Da könnte was dran sein, David.
Muss ja nicht nur dann so sein, wenn ihnen ähnliche Fische (wie deine Zebrabärblinge) dabei sind. Kann ja auch sein, dass sie von - wie schon gesagt wurde - aktionsfreudigen Fische angeregt werden.

Ich hab auch noch Restbestände (vielleicht 2, max. 3 Stk?) der Otos im Becken. Die sehe ich wochenlang nicht, höchstens mal per Zufall.
In dem Becken sind ansonsten nur ruhige Bewohner, rote Phantomsalmler, die meist nur ruhig an je einer Stelle stehen.
Und Panzerwelse, die aber meist nur am Boden herumwuseln.

Grüße,
Gerd

Ich hab ja im Mai mal berichtet dass die Otos trotz Auszug der Panzis sehr aktiv sind, das hat sich eingestellt. Sie sind sehr ruhig im großen Becken, aber ich sehe glaube immer alle.

Im kleinen 60ger hab ich grad 10 in Quarantäne mit Panzis und dort ist ordentlich Party. Sieht wie ein spielender Kindergarten aus. Sie werden in den nächsten 2 Wochen ins große Becken umziehen. Dann bin ich gespannt ob die anderen Otos dort auch wieder auftauen, bzw ob ich es dann überhaupt festellen kann.
Wegen Futter ist mir grad was aufgefallen, was vielleicht hilfreich sein könnte.

Im kleinen 60ger ist nicht wirklich Aufwuchs vorhanden was ich mit Bacter AE versuche auszugleichen, dann gibts alles möglich an Futter und Futterformen. Sie mümmeln schon überall rum, aber absolute Begeisterung löste das Mineralfeed für Garnelen von NatureHolic aus. Da hab ich gestern abend in beide Becken was gegeben und nachdem es ordentlich gequellt ist saßen vorher 4 oder 5 Otos drauf.

Und auch bei den neuen Otos gibt es die Vorfreude auf den Wasserwechsel. Eingezogen, recht schnell den ersten Wasserwechsel gemacht. Als das nächste Mal der Schlauch ins Wasser kam hingen schon alle gesammelt an der Scheibe.

Meine Otos drehen gerne mit durch, wenn meine Dornaugen durchdrehen.
Die rasen dann immer an einer Scheibe x - mal rauf und runter und düsen dann einmal im Affenzahn quer durch die gesamten 1,60m.
Das machen die Otos dann auch gerne mit.

Wasserwechsel lieben meine auch. Sie hängen sich dann in die Nähe des Schlauches und lassen sich "spülen".

Anhang 55606

Gestern hatte ich ein (für mich) seltsames Erlebnis und kann es nicht deuten.
Es sind am Samstag 10 Otos ins 200er eingezogen.
Gestern schau ich n bisschen rum ob alles okay ist und sehe plötzlich einen Oto aufm Rücken liegend auf einem Blatt. Ich geh traurig meinen Kescher holen, mach den Deckel auf und will ihn rausfangen. Er gleitet ins Netz und ganz plötzlich fängt er an zu zicken und schwimmt völlig pikiert aus dem Netz, hängt sich an die Wurzel und futtert genüsslich.
Ruhen die tatsächlich aufm Rücken?

Ich denke das er aber trotzdem irgend etwas hat, denn ein solches Verhalten ist schon merwürdig. Bei mir war es mit einem Platyweibchen so ähnlich. Das hatte immer stundenlang regungslos mit dem Kopf auf dem Sand gestanden. Am nächsten Tag das gleiche, aber an anderer Stelle. Das ging über mehrere Wochen. Manchmal hing es auch zwischendurch an der Wasseroberfläche. Ich dachte immer morgen muß ich es rausfangen. Es zeigte aber immer wieder Lebenszeichen. Bis ich es dann letztendlich doch rausfischen mußte.