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Christoph M. 19.07.2002 21:01

Auch bei mir: Probleme mit Corydoras ...
 
Hallo,

leider habe auch ich seit einiger Zeit Probleme mit meinen Corydoras trilineatus. Ich habe mittels Suche-Funktion schon einige Threads zu diesem Thema gefunden, möchte mein Problem aber trotzdem nochmal detailliert darstellen:
Auch meine Corys (sie sind seit ca. 6 Monaten in meinem Becken ...) atmen seit einigen Tagen sehr schnell. Vorhin hat einer dann angefangen, orientierungslos durchs Becken zu taumeln. Dass mit den Tieren etwas nicht stimmt, habe ich schon seit Längerem daran bemerkt, dass sich plötzlich ihre Barteln verkürzt haben. Beim einen mehr, beim anderen weniger, aber eigentlich sind sie bei allen deutlich deformiert. Kann es sich um eine bakterielle Infektion handeln? Häufiger Wasserwechsel (50 %) brachte keinen Erfolg – die Atemfrequenz ist immer noch deutlich erhöht. Die anderen Fische zeigen keinerlei Auffälligkeiten.

Irgendwie ist das ganz schön frustrierend, die Fische sind mir nämlich ziemlich ans Herz gewachsen ... :(

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!

Mein Becken:
* 80 cm-Becken (110 l) von Juwel mit entsprechendem Innenfilter (Auslauf ist unter Wasserspiegel, bewegt aber die Wasseroberfläche ordentlich) und Juwel-Beleuchtung (12 h/Tag)
* gut 5 cm hoher Bodengrund in Form von grobem Sand (1-2 mm Körnung,
abgerundet)
* 1 Moorkienwurzel (aus dem AQ-Geschäft)
* 1 Stein (aus dem AQ-Geschäft)

Pflanzen:
diverse Vallisneria spiralis
Microsorum pteropus
diverse Hygrophilia corymbosa
diverse Hygrophilia salicif. mini
diverse Cryptocoryne wendtii
1 Mooskugel

Fischbesatz:
1 junges Pärchen Blauer Antennenwels
6 Leopard-Panzerwelse
10 Neonfische
3 Mosaikfadenfische (1m/2w) -> die sind eigentlich nicht für mein Becken geeignet, da sie zu groß werden. Leider wurde ich da im Geschäft sehr schlecht beraten ...

Wasserwerte: (ich mische Osmose- & Leitungswasser)
GH 7
KH 4
pH 7,5 (steigt im Becken immer etwas an)
NO2 n.n.
TWW 25 – 30 % pro Woche

Nochmal Danke,

Christoph. :(

Ralf Rombach 19.07.2002 23:04

Christoph,

beschreibe bitte mal den Bodengrund genauer. Färbung, Körnung, vor allem Geruch in der Tiefe.

bongo 20.07.2002 08:33

Hallo Christoph,

hast Du in diesem Becken schon irgendwann mal behandelt? Benutzt Du Wasseraufbereiter? Kennst Du den Cu Gehalt Eures Leitungswassers?

Christoph M. 20.07.2002 09:06

Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Zum Thema Bodengrund sagt ein Bild mehr als 1000 Worte:

http://home.arcor.de/c.mischke/smilies/IMG_4583.jpg

Beim Durchstochern des Bodengrundes steigen lediglich ganz vorne an der Scheibe (dort, wo im Bild diese dunklen Flecken sind – irgendwo habe ich mal gelesen, dass man die so lassen soll ...) ein paar kleine Bläschen auf, in den anderen Beckenbereichen passiert nichts dergleichen. Der Geruch ist unauffällig.

Im März hatten die Neons Ichtyo. Ich habe streng nach Vorschrift hier im Forum 10 Tage lang mit sera costapur behandelt und das Becken abgedunkelt. Es gab keine Verluste bei den Fischen, und die Krankheit ist nie wieder aufgetaucht.
Der Cu-Gehalt des Leitungswassers liegt laut Wasserwerk bei 0,005 mg/l. Wasseraufbereiter benutze ich nicht.

Heute Morgen habe ich erst fünf Corys gezählt. Wo der sechste ist, weiß ich nicht, was aber noch nicht heißen muss, dass er nicht mehr lebt.

Danke für Eure Hilfe!

Christoph. :(

Ralf Rombach 20.07.2002 10:45

Christoph,

uih, uih. Die sehen ja übel aus.

Also: Die Tiere müssen raus oder der Boden muß raus, die sind vollkommen bartelamputiert. Dies lioegt eindeutig an dem Kiesboden.

Die Tiere werden Dir regelrecht verhungern, da sie nicht mehr so effektiv Nahrung suchen können.

wenn die schon soweit vorgeschädigt sind, wie ich es jetzt vermute, dann glaube ich nicht, daß sie sich noch mal richtig fangen. So starke Bartelschäden heilen kaum noch aus, eher nur partiell.

Als Boden empfehle ich Dir feinen Sandboden, je schneller, desto besser. Nicht den Sand aus dem AQ-Handel, der ist nach meiner Erfahrung auch scharfkantig, sondern feinen Spielsand aus dem Baumarkt (Achtung: muß pH neutral sein - ph geprüft steht auch auf manchen Verpackungen, geht auch) oder Quarzsand.

bongo 20.07.2002 10:58

Hallo Christoph,

ja, die Tiere müssen das raus. Setze sie in ein Becken alleine. Einen halben cm Sand als Boden, dann bestes Futter. Das wären für die gefrostete Artemien, Enchytraeen, Spirulinatabletten.
Wenn nichts dazu kommt könnten sie sich nochmal berappeln....

Amazon 20.07.2002 11:17

Hallo Christoph,

ach du Schreck! :o :cry:
Sogar, wenn es nicht an deinem Bodengrund liegen sollte (der ist imo zu grob für Corydoras) - Corys mit solchen Bartelverlusten sollteste unbedingt - und das so schnell wie möglich - in einem Artbecken versuchen aufzupäppeln.
Dazu gehört dann natürlich feiner Sand und beste Fütterung - wie bongo schon beschrieben hat. Ich drück euch die Daumen!

Hallo Ralf,
falls sie sich erholen sollten, wie lange wird das wohl dauern?

Traurige Grüße
Amazon

L-46Zebra 20.07.2002 13:57

Infektion!
 
Hallo,
Hatte das Problem auch bei meinen Corydoras ( Keine Barteln mehr ), es handelt sich zu 100% um eine Infektion ! Habe naemlich mit Händlern und Züchtern gesprochen ! Das seltsame ist, dass es nur diese Corydoras Arten ( Leopard Panzerwels u.s.w ) trifft !
Meine 8 Stück !! sind leider alle gestorben :( Das ist jetzt ein Jahr her )und die Züchter und Händler haben dieses Problem leider noch nicht in den Griff bekommen, bei uns in Hamburg und Umgebung werden sie in den meisten Aquaristik Läden deshalb nicht mehr geführt ! Durch die fehlenden Barteln können sie keine Nahrung mehr aufnehmen und die Barteln wachsen NICHT nach, das ist wirklich sehr grausam :(
Habe den Dennerle Kies, welcher ja Corydoras freundlich ist ( steht drauf zum Schutz von Bodenfischen ) und trotzdem hatten meine kurz nach dem Kauf keine Barteln mehr, habe jetzt seit der Sache mit den Leopard Panzerwelsen mir vor circa einem Jahr 6 Panda Panzerwelse angeschafft und diese haben das Problem mit den Barteln nicht, sie fühlen sich sauwohl, haben sehr lange Barteln und sich schon fleissig vermehert, aus 6 wurden 10 Stück :)
Ach so, war grade gestern wieder bei einem nahmhaften Aquaristikladen und habe in das Leopard Panzerwels Becken geschaut und dort hatten alle ( circa 40 Stück ) keine Barteln mehr !!! Es wäre wirklich sehr interessant zu wissen, um was für eine Infektion es sich handelt, wenn ich etwas neues erfahre, werde ich mich wieder hier melden !
Ciao Nadine

Ralf Rombach 20.07.2002 14:14

Nadine,

versteh das jetzt nicht als negative, sondern konstruktive Kritik.

Sei mal lieber ein bisschen vorsichtig mit Äußerungen wie, das ist hundertprozentig eine Infektion, ich habe da mit Händlern und Züchtern drüber gesprochen. Wenn ich mir die mit Schaumlöffeln gefutterte Kompetent unserer Händler und Züchter hier im Raum ansehe, die noch nie ein Mikroskop gesehen haben, noch wissen, was ein Abstrich und Kulturansetzung bedeutet, dann weiß ich, was ich von solchen Äußerungen zu halten habe. ;)

Ich beschäftige mich seit meiner Kindheit mit der Haltung und Zucht verschiedener Panzerwelse ;) und habe derzeit auch eine Gruppe von 15 Corydoras trilineatus, um die es sich hier handelt, in Pflege. Ein Tier ist auch bartelamputiert in dieser Gruppe, hatte beim Kauf nicht aufgepasst. Das Tier lebt seit 1,7 Jahren bei mir und ihm geht es prächtig. Die Barteln haben sich tatsächlich nicht voll, aber immerhin zur Hälfte regeniert. Dennoch ist dieses Tier im Wachstum zurückgeblieben und wird von mir als Kümmerling bezeichnet. Die anderen Kerlchen sind voll fit - und es handelt sich dabei um Nachzuchten. ;) Die Wildfänge der C. trilineatus sind etwas höherrückig gebaut.

Ich habe hier im Handel auch schon vollkommen bartelamputierte C. caudimaculatus, C. panda, C. sterbai, C. reticaultus, Brochis splendes und noch andere gesehen - immer war in den Becken ungeeigneter Bodengrund, scharfkantig und nicht fein genug die Ursache. Du kannst es gerne bei uns im AQ Verein an C. aeneus und C. scjhwartzii sehen, die halten wir dort noch auf Kies, die Becken werden baldmöglichst auf Sand umgestellt.

In einem stimme ich Dir zu, die Empfindlichkeit der einzelnen Panzerwelsarten gegenüber verkehrtem Bodengrund ist unterschiedlich. So halten wir im gleichen Schaubecken mit den C.aeneus noch C. leopardus, die letzteren haben keine Bartelschäden.

Daniela Lorck 20.07.2002 14:23

Hi

Tippe auch eher mal auf den Kies als Hauptursache.

Ich habe selber mehrere Dreilinienpanzerwelse denen durch die falsche Haltung des vorherigen Besitzers ganze Bartelteile fehlen. Diese Tiere sahen damals genauso aus wie Deine.

Der vorherige Beitzer hatte diese auch auf Kies gehalten und auch öfters mit Kupfer behandelt. War übrigens früher ein angesehener Aquaristikhändler hier bei uns, bis er altersbedingt in Ruhestand gegangen ist.

Ich selber habe die Tiere jetzt seit gut einem Jahr, bisher ohne Verluste, Allen Tieren geht es soweit inzwischen gut, auch wenn sie etwas scheuer sind, als die neu dazugekauften. Die Barteln sind nicht wieder nachgewachsen, trotzdem scheinen sie gut damit zurecht zu kommen. Sie wuseln ziemlich zufrieden in meinem Aquarium mit Sabdboden rum. Lediglich das mit der Zucht werd ich mir wohl abschminken können.

Es waren auch mehrere Schwarzbinden-Panzerwelse dabei, mit dem gleichen Symptomen. Beide Arten werden abwechselnd mit Lebend-, Frost- und Trockernfutter gefüttert, regelmäßig auch mit Futtertabletten und alle 2-3 Tage auch mit Gemüse.

Beste Grüße

Dany :-kiss


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