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Algerich 16.04.2016 18:21

Fisch in zu kleinem Becken
 
Hallo,

in einem anderen Thema kam es zu einer Frage wegen Rotkopfsalmlern in einem Becken von 92cm Kantenlänge. Dass das problematisch ist, steht außer Frage und darüber will ich auch nicht diskutieren - ich hatte allerdings, da die Tiere nun einmal im Becken sind und sich das "Abgeben" von Fischen nicht immer leicht gestaltet angemerkt, dass die Besitzerin die Tiere zunächst beobachten könne, ob sie schwimmfreudig blieben oder still in einer Ecke ständen.

Diese Aussage stieß auf Widerspruch, weil den Tieren doch nichts anderes übrig bliebe als in dem zu kleinen Becken herumzuschwimmen.

Ich finde dieses Thema grundsätzlich interessant: ich hatte vor längerer Zeit schon einmal eine Frage gestellt, wie man die ausreichende Beckengröße eigentlich ermittelt. Umgekehrt könnten wir an Hand des aktuellen Problems fragen, woran man merkt, dass ein Becken zu klein ist.

Wir haben diese Diskussion ja standardmäßig bei verschiedenen Fischen: Black Mollys (hierzu hat Kollege Schneckinger sehr weiterführende Ausführungen gemacht) Perlhuhnbärblinge, Dornaugen oder eben jetzt Rotkopfsalmler.

Mir selbst hat einmal ein Verkäufer eindringlich und glaubhaft versichert, dass ich Puntius denisonii in 240 Litern halten könnte. Da er mir wegen eine anderen Sache eine Freude machen wollte, wollte er mir eine Gruppe zum Einkaufspreis überlassen. Ich habe nachgegeben und zwei Feststellungen getroffen:

a) Die Tiere sind wunderschön
b) 240 Liter sind viel zu wenig

Dabei war meine Beobachtung aber eben die, dass die Tiere in den ersten Wochen noch durch das Becken zogen, um dann teilnahmslos die am wenigsten bepflanzte Ecke aufzusuchen und dort - zu stehen.

Daraus habe ich die These abgeleitet: Wenn ein schwimmfreudiges Tier keinen Raum zu schwimmen hat schwimmt es eben nicht - Umgekehrt: wenn ein der Art nach schwimmfreudiges Tier nicht stimmt, ist es naheliegend, dass der Schwimmraum ihm nicht ausreicht.

Ich lasse mich aber gern belehren (das ist ernst gemeint, ich freue mich immer über andere Meinungen, weil ich vor allem lernen und möchte, wie man richtig über Aquaristik nachdenkt und beobachtet).

Da ich das Ausgangsthema nicht mit einer Seitendiskussion belasten wollte, mache ich also einen neues Thema auf. Über Beteiligung freue ich mich.

Gruß!

Algerich

Sonnentänzerin 16.04.2016 18:57

Hallo Algerich :)

Schwierig. Weil man so schlecht sagen kann, wann sich ein Fisch tatsächlich wohlfühlt, oder ob er sich einfach arrangiert, und wenn, ob das dann immer nur schlecht sein muss.

Bei den Denisonbarben steht für mich außer Frage, dass es Schwimmer sind.
Aber: es wurde auch berichtet, dass sie einen großen Teil des Tages voller Entzücken vor einer gewaltigen Strömungspumpe "stehen".
Und das, obwohl dieser Barbenschwarm 1000l Wasser zur Verfügung hat.

.

Dornaugen:
Werden hier für Becken ab 54l empfohlen.
Ich persönlich habe meine Gruppe auch schon einmal nachts gesehen.
Empfindliche Fische haben da nichts mehr zu lachen, vor allem, wo sollen sie sich in kleinen Becken zurückziehen, wenn die Dornaugen im Hormonrausch überall herumtanzen?

.

Mollys:
Hm. Ganz ehrlich? Ein ganz kleines Etwas finde ich es manchmal doch übertrieben.
Ich PERSÖNLICH fand auch schon ein Becken mit 112 Litern bei Bekannten, nur mit BLACKmollys besetzt, stimmig. (aber siehe oben, finden das die Mollys auch)?

SILBERmollys habe ich selbst. In 300 Litern. Und sie brauchen auch bei mir gewaltige Pflanzenmengen. Sehr lebhaft, und sie geben niemals auf, vor allem ihren gleichgeschlechtlichen männlichen Artgenossen klarzumachen, wer hier das Segel aufstellen darf. Das sieht durchaus spielerisch aus, aber wohl nur deshalb, weil der Unterlegene sich aus der Sicht schaffen kann.
Da es Hybriden mit Segelkäfplingblut sind, für die Silberlinge ganz klar viel Raum.

Allgemein:
ich überlege mir so etwas auch oft, manchmal vergleiche ich es mit Pferden in menschlicher Obhut:
WILL Pferd wirklich zig Kilometer am Tag fresslaufen?
Oder läuft es, WEIL es so viel fressen muss?

Schnecken halte ich selber ohne zu zögern auch in meinen kleinen Becken.
Voraussetzung: angepasste Wasserwechsel UND Zugabe von Aufhärtesalzen. Meine Überlegung: was "möchte" die Schnecke, die statt eines Gehirns nur Ansammlungen von Nervenenden besitzt?

Versteht mich nicht falsch, ich bemerkte selbst, dass Schnecken sogar lernfähig sind, und dies auch lange behalten könne, ich bin völlig vernarrt in Schnecken usw.
Trotzdem sieht ein schöner Tag aus Schneckensicht für mich so aus:
Angenehme Umgebung, in der ich ein tolles Gehäuse bilden und erhalten kann,
Futter natürlich. Möglichst, ohne mit knurrendem Magen ewig weit kriechen zu müssen.
Fortpflanzung. Keine ständige Dauerstörung durch wüste Fische.

.

Octopus - Tintenfische

Waaaaahnsinnig intelligent, ein Grauen für so ein Tier, in ein quadratisches Becken alleine eingesperrt zu werden ....


Gruß Sonne

RobertChaca 16.04.2016 19:38

Hi,

das mit den Denisonbarben ist doch so eine Sache für sich.

Es sollen Schwimmer sein...

240L sind meistens als Standard mit 120x40x50 oder 120x50x40 angegeben...würden viele Leute schreiben, ist zu klein.

Nun nehmen wir mal als Maß 150x40x40...sind auch noch 240L, hätten die Barben aber schon 30cm mehr Strecke...

Mein Becken hat 140 Länge, 60 Höhe und 40 Tiefe...336L mit Strömungspumpe (knapp unter der Oberfläche und die Pumpe erzeugt einen Kreislauf) und die Barben stehen quasi unter der Pumpe in 50cm Tiefe und schwimmen gegen den Strom an. Schwimmraum ist bei mir auch vorhanden, nur nutzen tun sie ihn nicht als 10er-Gruppe. Nicht mal oben vor der Pumpe stehen die.

Die Pumpe tiefer hängen ist nicht möglich, sonst zieht mir die Pumpe den Sand rein durch die gründelnden Welse und Barben, ist immerhin eine 12000L-Strömungspumpe.

Also an Platz mangelt es den Fischen nicht, sie bevorzugen ihren Abschnitt im unteren Bereich bei der großen Wurzel auf der linken Seite...rechts will keine Barbe schwimmen, außer die Pumpe ist abgeschaltet und Futter ist im Wasser *lach*.

LG Robert

Katrin17 16.04.2016 21:24

Hallo,

Das Beispiel mit den Denisonbarben gefällt mir, kann ich da dich wunderbar meinen Senf dazu geben ;)

Wir hatten sie 4 Jahre in 300l / 130x50x60 Panorama.
Das Becken stand im Flur, jeder, der zur Haustür rein kam, musste am Becken vorbei. Meine Tiere damals waren eine der ersten, die es im Handel gab, leider Wildfänge. Sie waren sehr schreckhaft. Mein Vater ist einmal etwas gestolpert und hat sich gerade so kurz vor dem Aquarium abgefangen, es leicht berührt, prompt ist mir eine hinter das Becken gesprungen, leider war da nichts mehr zu machen...
Diese 130cm waren für die Tiere eindeutig zu kurz, sie knallten schon fast gegen die Scheibe beim Schwimmen, beim Erschrecken.

So, Sonne hat es schon kurz erwähnt, 1000l bei 2,50m. Auf der linken Seite ist die Strömungspumpe befestigt, strömt an der Scheibe entlang nach Rechts. Sie stehen Links, aber eher mittig bis hinten, nicht in der direkten Strömung, eher in der passiven, zurückströmenden Strömung. ABER, sie sind ständig in Bewegung, ständig am Schwimmen.
Zum Schlafen übrigens ziehen sie sich nach ganz hinten zwischen die Pflanzen zurück, und/ oder nach rechts in den strömungsarmen Bereich.
Zum Fressen oder wenn sie was erschreckt, sind sie übrigens pfeilschnell, unglaublich! Und DANN brauchen sie die 2,50m, das gleiche übrigens bei den Rüsselbarben.
Die Deckung von oben fehlt, daher sind sie sehr schreckhaft, 2m kann ja so verdammt kurz sein, und die Tiere sowas von schnell, wow!
(Deckung ist schon bestellt)

Ich denke, man kann mit einer Strömungspumpe etwas Beckenlänge dazu tricksen. Daher, wenn es knapp ist, einfach noch was dazu schalten...
Ist aber irgendwie trotzdem nur ein Kompromiss...

Im neuen 1000l Becken ist die Strömungspumpe auch Links vorne an der Scheibe befestigt, da sitzen die Rüsselbarben und Prachtschmerlen oft auf dem Boden, ganz an der Scheibe etwa mittig im Becken. Die bewegen sich nicht wirklich...?

Ich habe allerdings schon beobachtet, wie eine Rüsselbarbe die Pflanzenreste direkt vorne an der Düse weggeknabbert hat, genau mittig, aber da musste sie schwimmen :D
Die Prachtschmerlen schwimmen auch fast mittig rein, bei uns würde man sagen "Gwaltsau", die hat Power.

Grüße Katrin


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