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Forumsgast 19.09.2016 09:52

Planarien im Garnelenbecken
 
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Hallo!

In meinem kleinen 25 Literbecken befindet sich, neben dem Schneckenvielerlei aus Posthorn, Blasen, Turmdeckel und Teller, ein bunte Mischung Neocaridina in den Farben Rot, Schwarz, Hellblau, Grüngefleckt und Transparent. Ich habe sie vor etwa zwei Jahren als schlechtgefärbte Red Fire in einer dreißiger Gruppe eingesetzt. Sie vermehren sich und sind wohlauf.

Allerdings stört mich der Anblick der Planarien, die doch sehr zahlreich im Becken vorkommen. Ob sie die große Gefahr für die Garnelen darstellen, kann ich nicht sagen. Es gibt aber sehr viel leere Turmdeckelschneckengehäuse. Ab und zu sehe ich auch eine Garnele weghüpfen, wenn sie bei der Futtersuche auf eine Planarie trifft. Mit einer Falle habe ich heute mindestens 50 Planarien herausgefangen. Es sind also wohl noch sehr viele im Becken. Deshalb überlege ich jetzt den Einsatz von Panacur, um die Planarien auszurotten. Ich müsste aber sicherlich vorher noch ein paar mal die Falle zum Einsatz bringen, damit nicht zu viele tote Planarien das Becken belasten.
Gibt es sonst noch etwas zu beachten?
Es sind noch kleine Muschelkrebse(?) oder so etwas ähnliches im Becken. Was passiert mit ihnen beim Medikamenteneinsatz?

Ciao Susanne

Schneckinger 19.09.2016 11:02

Hi Susanne,

ich kopiere Dir hier noch mal einen uralten Beitrag von mir mit "meinem" Standardverfahren zur Bekämpfung von Planarien.

Mit dieser Methode hatte ich noch nie Probleme mit den erwünschten Bewohnern. Die Ausnahmen sind alle im Artikel genannt ;-) Wie es die Muschelkrebse vertragen werden, kann ich Dir nicht sagen. Ich wäre aber über einen Bericht sehr dankbar, um das Nebenwirkungsspektrum von Panacur noch besser beurteilen zu können.

Eigen-Zitat Anfang:
"Panacur funktioniert zwar sehr gut. Aber der sofotrtige Chemieeinsatz kann bei massivem Befall gefährlich sein. Wenn Du viele Planarien auf einmal abtötest, dann kippt durch die vielen verrottenden Planarienleichen ein Becken ganz schnell um. Egal wieviel Du Wasser wechselst. Vor der Chemiekeule, um die Du wahrscheinlich trotzdem nicht herumkommen wirst, solltest Du erst einmal versuchen den Befall zumindest zu reduzieren. Am einfachsten ist da die Ködermethode:

-einen Tag gar nichts füttern
-Einfach das Innenleben eines Überraschungseis nehmen und einige Löcher hineinbohren. Licht aus. Köder (Optimal ist ein kleines Stück rohes Fleisch) rein und das Ganze versenken. So lassen sich die Planarien leichter entfernen als mit einem offenen Schüsselchen.
-Nach ein paar Stunden das Licht wieder an und das Ü-Ei samt Köder und den daran hängenden Planarien vorsichtig herausnehmen.
-ab mit den Planarien in den Müll
-diesen Vorgang einige Abende wiederholen, bis die "Beute" zu mickrig wird.

Ausrotten kannst Du Planarien so nicht. Aber zumindest den Befall um 80-90% reduzieren. Jetzt kommt die Chemie zum Zuge:

-30-50 mg Panacur (Fenbendazol) pro 100l Wasser zugeben. Das Mittel löst sich leider schlecht in Wasser. Am Besten in einem kleinen Gefäß mit dicht schließendem Deckel durch kräftiges Schütteln vorlösen und dann die Lösung ins Becken.
Bei dieser Dosierung sollte Fischen, den allermeisten Garnelen und den meisten Schnecken nichts passieren.

Besonders empfindlich sind anscheinend Tylomeniaarten und Geweihschnecken, sowie Stahlhelmschnecken und andere Rennschnecken.

-Jetzt etwa 5 Tage abwarten. Das Becken in dieser Zeit gut belüften. Evt. während der Behandlung einen zusätzlichen Sprudelstein ins Becken tun.
-Nach 5 Tagen einen möglichst großen Wasserwechsel machen und diesen 2-3 mal wiederholen, im Abstand von jeweils 2 Tagen, um Abfallstoffe der Planarien und Medikamentenreste zu entfernen..

Jetzt solllte Dein Becken planarienfrei sein. Wenn Du ganz sicher gehen willst, die Behandlung nach ca. 3 Wochen noch einmal wiederholen, um auch in der Zwischenzeit aus Eiern geschlüpfte Planarien noch zu erwischen.

Panacur solltest Du Dir nur über den Tierarzt besorgen. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Dubiose Quellen z.B. aus dem Internet sind grundsätzlich illegal! Außerdem kannst Du Dir hier nie sicher sein, ob Du den richtigen Wirkstoff und die richtige Konzentration bekommst.

Am einfachsten dosieren lassen sich die Injektoren mit Wurmpaste für Hund und Katze.
Viel Erfolg im Planarienkrieg.Berichte mal wie Du vorankommst.

Eine Bekämpfung von Planarien lohnt sich -zumindest bei stärkerem Befall - auf jeden Fall. Ich hatte schon mehrfach Becken in denen die Biester scheinbar kaum Schaden machten. Nach erfolgreicher Behandlung explodierten dann Garnelen und Lebendgebärende sowie die (bei mir erwünschten) Schnecken auf einmal regelrecht. Die blöden Viecher machen anscheinend im Verborgenen mehr Schaden als einem auffällt.

Übrigens: Flubendazol (Flubenol) funktioniert genauso gut gegen Planarien, hat aber wesentlich mehr Nebenwirkungen und tötet in wirksamer Konzentration praktisch alle Schnecken ab.

Panacur ist eigentlich für Hund und Katze (Schwein, Pferd, Kalb....) entwickelt worden. Die oben beschriebene Verwendung als Antiplanarienmittel ist aber schon langjährig bewährt. Ich habe dies Methode schon mindestens ein Dutzend mal ohne unerwünschte Nebenwirkungen angewendet.

Viele Tierärzte kennen sich übrigens leider mit Aquarien und der entsprechenden Panacurdosierung nicht aus! Häufig werden wesentlich höhere Dosierungen empfohlen. Mit teilweise fatalen Folgen!

Wenn noch Fragen bleiben einfach rühren."
Eigen-Zitat Ende ;-)

Tschüß,
Schneckinger

Forumsgast 19.09.2016 11:51

Hallo Schneckinger,

vielen Dank für die Gebrauchsanleitung. :) Im Netz findet man ja sooo viele verschiedene Dosierungen. Ich habe von meiner Tierärztin Panacur 250mg bekommen. Mein Plan war, eine Tablette in 250 ml Wasser aufzulösen und davon 5 ml ins Becken zu geben. Ich weiß jetzt nicht mehr wie ich das gerechnet habe, aber das müsste dann doch die richtige Dosis ergeben. :rolleyes:
Oder ist das zu umständlich gedacht?

Im Zwergpanzerwelsbecken habe ich leider auch Planarien gesichtet und im großen Becken sind jede Menge Hydra. Da werde ich dann mal einen Rundumschlag machen und überall etwas von dem Panacur reingeben. Über mögliche negative Auswirkungen werde ich natürlich berichten.

Ciao Susanne

Schneckinger 19.09.2016 18:00

Hi noch mal,

wenn im großen Becken wirklich nur Hydren sind, dann reicht Panacur in halber Dosis. Die Viecher sind längst nicht so wiederstandsfähig wie Planarien und Co.

Tschüß,
Schneckinger

Forumsgast 20.09.2016 08:06

Moin,

um ganz sicher zu sein, werde ich in jedes Becken mal die Planarienfalle aufstellen und kucken, was dabei rum kommt. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass die Planarien nicht überall hausen, da ich zwischen den Becken auch schon Einrichtungsgegenstände, Pflanzen und Schnecken getauscht hatte. :confused:

Ciao Susanne

Schneckinger 21.09.2016 14:09

Hi nochmal,

ich habe die Dosierung für Dein Becken noch einmal nachgerechnet ;-)

Bei einer Dosis von ca 0,4mg Wirkstoff auf den Liter komme ich für ein
25l-Becken auf ca
10mg.

Wenn Du die Lösung wie von Dir beschrieben ansetzt (250mg Tablette auf 250ml Wasser) enthält also 1ml Stammlösung 1mg Wirkstoff.
Damit bräuchtest Du also für den 25er Becken 10ml der Stammlösung.

Zur reinen Hydra-Bekämpfung würde die Hälfte völlig ausreichen.

Tschüß,
Schneckinger

Forumsgast 21.09.2016 14:37

Tja, ich bin schon ein richtiges Mathegenie. :D Danke fürs Ausrechnen!

Ciao Susanne

Forumsgast 28.09.2016 07:59

Moin, :fisch1:

die Planarienfalle hat mir gute Dienste geleistet und zweimal täglich mindestens 50 Planarien heraus gefangen. Mittlerweile ist die Ausbeute auf 10-15 zurückgegangen. Wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt um das Panacur ins Becken zu geben? Oder sollte ich noch warten?

Ciao Susanne

Schneckinger 28.09.2016 14:28

Hi,

ich würde jetzt starten!

Tschüß,
Schneckinger

Forumsgast 30.09.2016 11:36

Ich melde mich mal mit einem Zwischenstand zur Planarienbekämpfung. Die Tablette löste sich im warmen Wasser sehr leicht auf und ließ sich mit Hilfe einer Spritze gut dosieren.
Im Garnelenbecken ist keine Planarie mehr zu sehen, die waren sonst nach der Fütterung sehr aktiv und krochen gerne über das Garnelenfutter. Muschelkrebse, Garnelen und Schnecken verhalten sich wie immer.
Bei den Zwergpanzerwelsen seh ich ab und zu eine Planarie an der Scheibe. Ich frage mich, ob die dichte Bepflanzung verhindert hat, dass der Medikamentenstaub auf den Boden gelangen konnte? Sollte ich da noch einmal nachdosieren?
Die Hydra im großen Becken hatten sich schon nach ein paar Stunden zusammengezogen, einige haben den Halt verloren und treiben durch das Wasser. Einige sitzen noch als kleiner weißer Knubbel an den Blättern.

In keinem Becken gibt es ein auffälliges Verhalten der Fische, Schnecken oder Garnelen. So weit ist wohl erst einmal alles gut gegangen. :)

Ciao Susanne


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