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Sini333 27.11.2016 07:50

"Die solltest du besser abgeben"- aber wohin?
 
Ratschläge wie
"Gebe diese Fische besser ab",
"Ersetze diese Fischart lieber durch jene"
und ähnliche kann man sehr oft lesen wenn es um Besatzfragen geht. Und kaum einmal lese ich Gegenfragen wie
"Was soll ich denn mit den falschen Fischen machen?".

Bei uns hier nehmen Händler zwar teilweise Nachzuchten aber in der Regel keine einzelnen, älteren Tiere von Privat.

Wenn man neue Fische will geht man selbst in der Regel zum Händler oder holt sich Nachzuchten von anderen Aquarianern.

Wer fandet schon wirklich in den Kleinanzeigen nach einzelnen Fischen und fährt dann noch weitere Strecken um sich einen Besatz aus verschiedenen Privathaushalten zusammenzusammeln? Ich finde auch nie solche Anzeigen. Entweder werden Nachzuchten abgegeben oder es geht um Beckenaufgaben bei denen das Aquarium samt allem was drin ist verkauft werden soll.

Ich habe auch schon ungewollte Fische übernommen, aber von denen habe ich immer über meinen Bekanntenkreis erfahren.

Eine Freundin von mir steht seit Monaten vor einem Problem: Sie hat aus Unwissenheit einen jungen Fadenfisch in ihr 54l Becken übernommen. Von einer Bekannten die ihn abgegeben hat weil er sich mit ihrem anderen Fadenfisch nicht vertragen hat.
Dieser Fadenfisch wuchs, wurde immer aggressiver und inzwischen hat er alles gefressen oder zu Tode gejagt was sonst noch in dem Becken lebte. Auf Inserate bei denen er in artgerechte Haltung als zu verschenken angeboten wird gibt es null Rückmeldungen, der Handel nimmt ihn nicht.

Deswegen meine Frage:
Viele haben doch schon den Anfängerfehler gemacht und unpassenden Besatz zusammengestellt. Wie seid ihr eure Fische wieder losgeworden?

Nordlicht1 27.11.2016 08:11

Hi,

ich habe 2 LDA67 sehr schnell über Ebay Kleinenzeigen ab eine Aquarianerin in der Nähe abgeben können, die schon einige hatte. Für alle eine gute Lösung.

Gruß
Angelika

bonsai70 27.11.2016 10:23

Das ist eine berechtigte Frage.

Um einen Fisch/ Fische "loszuwerden" bedarf es einiges an Recherche, evtl. Telefonate und Geduld. Das ist zumimndest meine Erfahrung.

Ich musste auch schon Fische weitervermitteln, bei mir sah das wie folgt aus:
Unser "Fischdealer" hier in der Stadt nimmt keine Fische von privat an.

Mein 200er Becken habe ich mit Besatz übernommen. 4 Prachtschmerlen gehörten auch dazu. Die haben über die Facebookgruppe "Fransenlipper und Co." ein tolles, neues Zuhause gefunden.
Im Becken waren auch unzählige Schwertträger (> 40). Etliche davon konnte ich über e-bay Kleinanzeigen vermitteln.

Danach sind 2 Skalare hier eingezogen (würde ich heute in dem Becken nicht mehr halten). Als diese älter wurden, hat ein Skalar den andern massiv unterdrückt. Der Arme war nur noch am Boden und durfte sich nicht mehr bewegen. :-(
Nach viel Telefoniererei konnte ich die Beiden in eine größere Gruppe in einen der Aquaristikvereine hier in der Nähe abgeben.

Dann kamen blaue Fadenfische (Trichgaster Trichopterus) ins Becken.
Die waren nicht nur ausgesprochen vermehrungsfreudig, sondern leider auch entsprechend aggressiv. Sie hatten mir einen ganzen Teil meines damaligen Fischbestandes zu Tode gejagt.
Durch einen Tipp meiner Schwester habe ich eine Aquaristikgeschäft gefunden, die auch Fische von privat annehmen. Dazu musste ich zwar fast 30 km fahren, aber besser als wenn die Terrorfische den restlichen Bestand auch noch zerlegt hätten.

Auch habe ich selbst schon Fische von privat übernommen, die ebenfalls in einer Aquaristikgruppe auf Facebook angeboten wurden.

Es gibt also Möglichkeiten...nur das es eben etwas Einsatz und auch Geduld erfordert. Unter Umständen kann es ein paar Wochen dauern, bis man das richtige Zuhause gefunden hat.

Holger74 27.11.2016 11:57

Hallo

Eine Möglichkeit ist es einen Verein aus dem VDA anzurufen! Hier hat man wenn es um kostenlose Abgabe geht ganz gute Möglichkeiten. Ich habe hier selbst ein paar Fische vor kurzen abgegeben. Es gibt immer wieder Zierfischbörsen und wenn der Hobby-Verkäufer die Fische umsonst bekommt nimmt er sie gerne desöfteren.
Natürlich nur wenn es sich um Fische handelt die von der Größe her in einem gewissen Rahmen bleiben wie Mosaikfadenfisch oder Paradiesfisch.

LG

Holger74 27.11.2016 12:25

Ein Nachtrag noch:

Viele Probleme sind doch hausgemacht, z.b wenn man zuviele Fische hat. Guppy und Platy schmeissen wie verückt Babys und dies auch unter schlechten Haltungsbedingungen.
Ich habe Babys aber werde diese nächstes Jahr auf einer Zierfischbörse wieder los. Mein Hauptaugenmerk sind hier nette Becken-Besitzer mit geeigneten Haltungsbedingungen und nicht der Preis.

Die normale Situation ist doch in Wirklichkeit anders. Otto Kunz kauft sich sein Aquarium und kennt meist sonst niemanden der auch ein Becken hat. Irgendwann hat er zuviele Fische und weiß nicht wohin damit!

Verantwortung trägt aber nicht nur der Käufer sondern auch die Berater..nicht nur die im Geschäft auch auf HP und Foren. Seien wir doch mal ehrlich: Wenn jemand sich ein 60 L Becken kauf und sich in irgendeinem Forum anmeldet und nachfragt welche Fische werden denn empfohlen? Immer wieder Guppys und Platys. Gibt es keine Alternativen?

Wenn es z.b um Nagetiere geht schmeissen Degus wie verückt. Hier bekommt man ganz klar überall den Tipp nur gleichgeschlechtliche Tiere zu halten um Probleme vorzubeugen oder ganz auf den Kauf zu verzichten. Vielleicht hingt der Vergleich etwas mag sein, aber müsste nicht die Beratung so laufen...

...Vorsicht vor Guppy Platy die kriegen Babys wie verückt und sind die "Ratten des Wassers". Kauft lieber folgende Alternativen wie z.b.....

GuppyFadenfisch 27.11.2016 12:28

Moin
Ich hätte das Glück noch nicht in so einer Situation gewesen zu sein.
(Ich hätte zwar auch Blaue Fadenfische im 100l Becken aber statt sie ab zugeben ist einfach das Becken gewachsen aber das kann man nicht immer machen)
Den Tipp von Holger kann ich nur bei Pflicht in den meisten Verein gibt ein der sie irgend wo unterbringen kann.
Lg

Wasserwelt 27.11.2016 16:28

Zitat:

Zitat von Sini333 (Beitrag 852962)
Wie seid ihr eure Fische wieder losgeworden?

Hallo Sini

Du hast hier gute Vorschläge/Möglichkeiten bekommen, wie man Fische abgeben kann.
Mein Favorit davon ist der Aquarium/Zierfischverein, dort wird einem immer geholfen, entweder Nachzuchten oder "Fehlbesetzungen" abzugeben, bzw. an andere Aquarianrer zu vermitteln.

Mille169 27.11.2016 19:02

Hallo Holger,

"Die normale Situation ist doch in Wirklichkeit anders. Otto Kunz kauft sich sein Aquarium und kennt meist sonst niemanden der auch ein Becken hat. Irgendwann hat er zu viele Fische und weiß nicht wohin damit!"

Kenn ich leider aus meiner Kindheit aus meinem Verwandtenkreis: Was gefällt wird behalten, der Rest landet im Klo...:-( Das läuft heute teilweise sicher noch ähnlich...

Grüße, Martin

Verena 27.11.2016 19:36

Zitat:

Verantwortung trägt aber nicht nur der Käufer sondern auch die Berater..nicht nur die im Geschäft auch auf HP und Foren.
Wofür sollen wir denn noch alles schuld sein?

Otocinclus2 27.11.2016 20:23

Zitat:

Zitat von Holger74 (Beitrag 852970)
Verantwortung trägt aber nicht nur der Käufer sondern auch die Berater..nicht nur die im Geschäft auch auf HP und Foren.


Hallo Holger,

ich kann Verena´s leicht verärgerte Reaktion auf deinen oben zitierten Satz ganz gut verstehen.

Es gibt viele schöne Hobbys. Briefmarkensammeln zum Beispiel. Oder eben auch Auaristik. Wer sich aber dazu entschließt, lebende Tiere zum Gegenstand seiner Freizeitbeschäftigung zu machen, der hat aus meiner Sicht die verdammte Pflicht, sich vorher zu informieren, noch bevor er überhaupt den ersten Fisch kauft. Und das ist ja heutzutage leichter und billiger denn je, denn man muss sich nicht zwingend erst einmal teure Fachliteratur zulegen, sondern kann sich kostenlos im Internet "schlau machen". Kostet kein Geld, allenfalls etwas Mühe. Das ist aber vielen schon zuviel. Und da habe ich beim besten Willen kein Verständnis für.

Natürlich hast du (leider) recht, dass es auch (nicht zuletzt auch umatzgesteuert) schlechte Beratung gibt. Aber dem ist keiner hilflos ausgeliefert, eben weil man sich vorher relativ leicht zumindest so umfassend informieren kann, dass man diesen Leuten nicht auf den Leim kriecht.

Wenn sich jemand dazu entscheidet, Tiere zu kaufen und dauerhaft in seine Obhut zu nehmen, dann sehe ich die Verantwortung dafür zuallererst bei ihm, und nicht bei schlechten Ratgebern, auf die heutzutage aus den oben dargelegten Gründen niemand mehr hereinfallen muss.

Und da ich deine Beiträge hier zwar wohl nicht lückenlos, aber doch einigermaßen umfassend mitverfolgt habe, denke ich, dass du eigentlich der gleichen Meinung bist, oder irre ich mich da?


Gruß
Otocinclus2


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