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S'harien 09.01.2017 14:24

Planungshilfe für den Neustart
 
Folgende Angaben ermöglichen eine zeitnahe und umfassende Antwort deiner Frage. Bitte trage unterhalb der Punkte deine Werte ein:

- Größe des Beckens?
Antwort: 180 Liter

- Maße des Beckens (L x B x H) ?
Antwort: 101 cm x 41 cm x 50 cm

- Wie lange läuft das Becken?
Antwort: Läuft noch nicht

- Wasserwerte (pH-Wert, Nitritwert, KH-Wert, Gesamthärte, Nitratwert und Temperatur)
Antwort:
Laut Versorger:
ph Wert :7,1
KH Wert : 14
Gesamthärte: 20


Eigene Beschreibung / derzeitiger Besatz / Fragestellung:
Aktuell befinde ich mich in der Planungsphase für meinen Wiedereinstieg, nachdem ich mich zuletzt vor mehr als 10 Jahren intensiver mit Aquaristik beschäftigt habe. Leider musste ich feststellen, dass ich doch vieles vergessen habe und deshalb würde ich euch gerne einmal um eine Einschätzung/Hilfestellung bitten.

Zunächst einmal ganz grob:
Das Becken richte ich so ein wie es den Bewohner am besten taugt, aktuell habe ich außer einer Wurzel, die ich noch im Keller hatte, noch gar nichts. Was aus meiner Sicht gesetzt wäre, ist das ich als Bodengrund Quarzsand oder ähnliches verwenden möchte. Alles andere ist aus meiner Sicht variabel.
Die Wasserhärte ist für viele Arten ja leider grenzwertig bis hin zum Ausschlusskriterium, ich möchte aber nicht mit einer Osmoseanlage arbeiten.

Welche Fische mag ich:
Panzerwelse, Salmler jeder Art, Fadenfische und Barschartige (bzgl. Letzteren fehlt mir allerdings jede Erfahrung)

Welche Fische ich nicht mag: Guppies/Platies und co. sowie die ganzen L-Welse (man möge mir meine Ignoranz verzeihen)

Meine Idee für den Besatz wäre jetzt wie folgt:
10-15 Corydoras Panda
10-15 Hyphessobrycon columbianus ODER Hyphessobrycon
rosaceus

Dazu wollte ich ursprünglich eigentlich ein Päärchen Schmetterlingsbuntbarsche (z.B. Mikrogeophagus altispinosus) setzen, weil ich da Empfehlungen gelesen habe. Hier im Forum wird aber eher davon abgeraten wenn ich das richtig verstehe, oder?
Welche Alternativen unter den Barschartigen gäbe es denn? Hier habe ich leider einfach zu wenig Ahnung.

Sollte es mit den Barschen nichts werden, dachte ich als Alternative an Honigguramis. Was meint ihr?


Zur Bepflanzung und Beckengestaltung: Mal unter der Prämisse das der Besatz wie oben angedacht funktioniert...Einen größeren Bereich freier Bodenfläche für die Panzerwelse. Im Hintergrund eher hohe Pflanzen die tendenziell auch bis zur Oberfläche wachsen und dort den Charakter einer Schwimmpflanze haben (z.B. Vallisnerien), ein paar Cryptcorynen (z.B. wendtii), Javafarn und Anbubias die ich auf Wurzel(n) und Steine aufbinden würde. Für die Welse entweder aus den Steinen etwas höhlenartiges bauen oder kaufen.

Klingt das halbwegs wie ein Plan?

Danke euch vorab für jede Hilfe.

Gruß Jörg

Nordlicht1 09.01.2017 16:21

Hallo Jörg,

ich kann dir Granatsand empfehlen als Bodengrund. Den gibt es in der Körnung wie Quarzsand, er sieht auch genauso aus, ist nur eben rötlich. Kann man im Internet kaufen, wird zum Sandstrahlen genutz. Ich habe in meinem vergleichbaren Becken 50kg davon, sieht wie ich finde toll aus.

Mit Vallisnerien habe ich in einem neueingerichteten Becken kein Glück gehabt, in meinem ersten Becken sind sie nach 2 Jahren(!) angefangen zu wachsen, in meinem zweiten sind alle verschwunden - von selbst, das Becken läuft seit einem halben Jahr.
Cryptos, Javafarn und Anubias sind gut, wachsen aber alle nicht so wahnsinnig schnell.

Ich würde für den Anfang noch mehr schnellwachsende Stengelpflanzen nehmen, um den Algen gerade am Anfang etwas entgegen zu setzen. Rausnehmen kann man später immer noch.

Panzerwelse sind doch schonmal gut, die von dir genannten Salmler hatte ich noch nicht, sollten aber beide gehen. Honigguramis auch, dafür sollte das Becken aber erst gut zugewuchert sein, auch bis zur und an der Oberfläche, damit die sich verstecken können. Panzerwelse benötigen übrigens keine Höhlen, mögen aber Unterstände, wo sie zusammen ruhen können. Bei mir liegen sie gern unter Cryptos oder einem Wurzelüberhang.

Viel Spaß bei der Umsetzung deines Plans,

Gruß
Angelika

Birka 09.01.2017 19:22

@Jörg, hallo :)
deine Planung /Vorstellung klingt gut und richtig.
Ich persönlich würde , da diesbezüglich sehr gute Erfahrungen, als Bodengrund einfachen, beigen Aquariensand nehmen , natürlich und vom Preis durchaus akzeptabel.
Habe jetzt in meinen Becken nur noch solchen Sand - auch wegen der Corys -
bin sehr zufrieden.
Bei OBI heißt der Sand "rot", sieht aber eher beige im Becken aus, 25 kg = 10 € .
Klar, Panda Corys sind goldig und nicht so groß , aber bei deinen Beckenmaßen gingen auch z.B. C. Sterbai oder Julii - meine Favoriten ! ;)
Achte darauf, dass du gut gefütterte, nicht etwa noch winzige Exemplare erwirbst,
sehr Kleine kriegt man oft nicht hoch oder sie bleiben Mickerlinge.
Pandas sind im Handel häufig noch sehr klein - vermutlich, weil sie "weggehen wie warme Semmeln " :eek:
Corys wollen und müssen immer gut, ausreichend und abwechslungsreich gefüttert werden - von wegen Restefresser oder solche Ammenmärchen - aber das weißt du sicher.
Die beiden von dir angedachten Salmlerarten hab ich selber noch nicht gepflegt,
aber schon von Aquarianern gehört, dass die Schmucksalmler wohl recht lebhaft und interessant im Verhalten sind.
Richtig, SBB mit Corys ist eine schlechte Kombi, die Corys akzeptieren die Reviere der SBB nicht, dass gibt Stress.
Ich frag mich schon länger, warum immer als Erstes SBB mit angedacht werden - wahrscheinlich, weil bekannt und schön bunt. :rolleyes:
Aber sie sind empfindlich, überzüchtet, sterben oft auch bei penibelster Wasserhygiene weg .
Honigguramis fände ich da die weitaus bessere Wahl - wobei die als Schaumnestbauer ja nun keine Strömung mögen, im Gegesatz zu den Corys.
Aber geht schon - bei einem Becken wie deinem kann man ja auch in Bereiche mit mehr oder weniger Strömung strukturieren.
An deiner Stelle würde ich zuerst die Corys einsetzen, dann so nach frühestens zwei Wochen die Salmler.
Mit evtl. noch folgendem Besatz würde ich abwarten.

Ja, erstmal auch viele schnellwachsende Pflanzen, von Hornkraut über Wasserfreund und Wasserpest - sorgen für ein stabil laufendes Becken.
Wurzeln, auch Bepflanzte ( mit Anubia und /oder Javafarn ) schöne Steine , dass gibt ein harmonisches Becken.
Schau dich doch mal bei den Beckenvorstellungen hier im Forum um, da gibt es gute Anregungen.

viel Spaß mit deinem wiederentdeckten Hobby :O

S'harien 10.01.2017 09:56

Hallo ihr Beiden,

danke für eure Kommentare und Tipps. Beruhigend das ich scheinbar nicht alles vergessen habe...:-)

Gibt es denn aus eurer Sicht/Erfahrung irgendeine Barschart die man mit den Panzerwelsen gut vergesellschaften kann? Was nicht geht, geht nicht, aber schade wärs halt schon...

Welche Körnung nehmt ihr beim Sand? Bisher hielt ich Quarzsand für der Weisheit letzter Schluss bei Welsen, aber eure Alternativen finde ich auch interessant.

Schönen Gruß
Jörg

Heikow 10.01.2017 09:59

Zitat:

Zitat von S'harien (Beitrag 854438)
10-15 Corydoras Panda
10-15 Hyphessobrycon columbianus ODER Hyphessobrycon
rosaceus

Dazu wollte ich ursprünglich eigentlich ein Päärchen Schmetterlingsbuntbarsche (z.B. Mikrogeophagus altispinosus) setzen(...)

Moin,

neben den bereits genannten Gründen, die gegen eine Vergesellschaftung von Ramis mit Panzerwelsen sprechen, kommen noch die unterschiedlichen Temperaturansprüche dazu.

Mikrogeophagus ramirezi hat das eigentliche Verbreitungsgebiet in savannenähnlicher Umgebung. Brütend heiss, kaum Schatten, stehende bis sehr langsam fliessende Gewässer und nur Wassertiefen von ca. nem halben Meter. Infolgedessen sind die Gewässer sehr warm. 28 bis 30 Grad sind normal, 32-34 Grad keine Seltenheit.

Corydoras panda kommt aus einem Nebenflussystem des Rio ucayali, eine hügelige und schattenreiche Landschaft, die außerdem aufgrund der Lage am Fuße der Anden von Natur aus kühler ist, als die flachen Stillgewässer der Llanos, und steht in deutlich kühlerem Wasser viel besser. Corydoras panda empfiehlt sich daher zur Haltung bei 20-25 Grad. Ich hatte meine ohne Heizung in der Küche zwischen 18 und 22 Grad.

Solltest Du Mikrogeophagus ramirezi mit Corydoras vergesellschaften wollen, dann besorge Dir Corydoras eques. Die passen sowohl hinsichtlich der Temperatur als auch hinsichtlich der Lebensweise in stillen bis sehr langsam fliessenden Gewässern deutlich besser. Empfehlenswert ist da allerdings dann ein Becken von ca. 150-200cm Kantenlänge.

Heikow 10.01.2017 10:14

Zitat:

Zitat von S'harien (Beitrag 854457)
Gibt es denn aus eurer Sicht/Erfahrung irgendeine Barschart die man mit den Panzerwelsen gut vergesellschaften kann? Was nicht geht, geht nicht, aber schade wärs halt schon...

Wenn man das Aquarium entsprechend einrichtet, geht die Vergesellschaftung Apistogramma mit Corydoras gut. Corydoras tummeln sich gern beieinander unter größeren Wurzeln und ähnlichen Schattenspendern auf freier Sandfläche. Apistogramma hingegen leben eher in Reichweite von guten und engen Versteckmöglichkeiten. Sehr gut beispielsweise funktioniert ein Becken, welches man zunächst ca. 2-3cm hoch mit Sand befüllt. Dann lässt man REICHLICH trockenes Laub in das Becken fallen und wartet, bis dieses sich gesetzt hat, wedelt es auf eine Seite des Aquariums und streut obenauf wieder ca. 1-2cm Sand, sodass das Laub zum Teil gut mit Sand bedeckt ist, zum Teil aber auch noch lose auf dem Boden liegt. Obendrauf noch ein paar Äste oder loses Wurzelwerk. So bilden sich etliche kleine Spalten und Höhlen und die so dekorierte Seite des Beckens wird hervorragend von Apistogramma als Revier angenommen. Das Weibchen sucht sich ne passende Höhle im Laub und das Männchen wird einen gewissen Umkreis dazu verteidigen.

Nun muss man nur noch dafür sorgen, dass die Panzerwelse eher die andere Seite des Beckens als Ruheplatz bevorzugen. Also auf der anderen Seite eine große Wurzel auf freier Sandfläche und eine Strömung, die sich eher auf diesen Bereich des Beckens konzentriert.

Zwar werden die Panzerwelse noch immer das gesamte Becken durchstöbern, sich aber immer wieder auf "Ihre" Seite zurück ziehen.

Bepflanzt wird so ein Becken dann eher im Randbereich oder mit Aufsitzer und Schwimmpflanzen. Aber auch komplett unbepflanzt geht das gut.

Wenn Du aber eine Empfehlung möchtest: Richte Dir für Apistogramma (oder auch Mikrogeophagus) ein Artbecken ein. Daran hast Du deutlich länger Freude und wirst bei Fütterung mit dem richtigen Futter auch immer wieder Nachwuchs durch bringen. Das klappt im Gesellschaftsbecken meist nicht.

sam 007 10.01.2017 13:08

Zitat:

Zitat von S'harien (Beitrag 854438)

Welche Fische ich nicht mag: Guppies/Platies und co. sowie die ganzen L-Welse

wieso denn?

Gruß sam

S'harien 11.01.2017 08:56

Hallo!

@Heiko
Danke Dir für die Erklärung und die Anleitung wie ein solches Becken einzurichten wäre. Klingt spannend. Hat man denn bei diesem Haufen Blätter nicht das Problem das die Blätter verrotten?

Bis auf Weiteres werde ich aber Deiner Empfehlung folgen und mir etwas anderes für die Vergesellschaftung suchen.

@Sam
Nun...ehrlich gesagt finde ich diese Arten zunächst mal optisch nicht so ansprechend. Und bzgl. der Guppies usw. finde ich zusätzlich, dass diese Arten in der Form wie man sie üblicherweise in bekommt Zoogeschäften gnadenlos überzüchtet und wenig lebensfähig sind. Sowas möchte ich nicht noch unterstützen.

Gruß Jörg

Heikow 11.01.2017 10:05

Zitat:

Zitat von S'harien (Beitrag 854487)
Hallo!

@Heiko
Danke Dir für die Erklärung und die Anleitung wie ein solches Becken einzurichten wäre. Klingt spannend. Hat man denn bei diesem Haufen Blätter nicht das Problem das die Blätter verrotten?

Hi,

ja die Blätter verotten langsam aber stetig. Man muss sich dabei aber die Frage stellen, inwiefern denn das ein Problem ist. Ich sehe keins. Verrottung ist ein natürlicher Prozess und endet in der Freisetzung von Nährstoffen, die entweder über Pflanzen aufgenommen oder per Wasserwechsel entfernt werden. Was "Schlimmes" entsteht dabei aber nicht.

Bei mir zerfallen die Blätter einfach langsam und irgendwann bleiben nur die Blattgerippe übrig. Der Rest landet im Filter oder als Mulmecke irgendwo im Aquarium. Und wenn es mir dann optisch "reicht", nehme ich nen Schlauch, sauge das Gekrösel einfach vom Boden weg und werfe neues Laub ins Becken.

S'harien 11.01.2017 10:44

Und wie ersetzt du die Blätter dann? Vielleicht habe ich ja irgendwie eine falsche Vorstellung davon wie Einrichtung aussehen würde, aber die Barsche haben ihre Höhle doch in den Blätter gebaut wenn ich das richtig verstehe. Und die ist irgendwann verrottet. Muss ich dann jeweils im laufenden Betrieb das Becken neu aufbauen?


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