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Risen Raven 08.03.2017 22:15

190 L - Die nicht ganz einfache Form
 
Folgende Angaben ermöglichen eine zeitnahe und umfassende Antwort deiner Frage. Bitte trage unterhalb der Punkte deine Werte ein:

- Größe des Beckens?
Antwort: 190 L

- Maße des Beckens (L x B x H) ?
Antwort:98 x 70 x 60 Eckbecken

- Wie lange läuft das Becken?
Antwort:

- Wasserwerte (pH-Wert, Nitritwert, KH-Wert, Gesamthärte, Nitratwert und Temperatur)
Antwort:

Eigene Beschreibung / derzeitiger Besatz / Fragestellung:

Hallo,

vielleicht könnt ihr mir bei der Entscheidung helfen. Ich suche für unser 190er Becken einen Besatz für die obere bis mitlere Beckenregion. In dem Becken leben Panzerwelse und blaue Neons.


Diamant Regenbogenfisch: Gruppe von 8 Tieren. Diese Tiere sind wunderschön, bin mir aber wirklich unsicher ob sie für dieses Becken geeignet sind. Lesen bringt mich hier nicht weiter.


Filigran Regenbogenfisch: Der Fisch über den ich bisher am wenigsten gelesen habe. Habe sie letztens das erste mal in Natura gesehen, seitdem spuken sie immer wieder in meinen Gedanken herum.


Längsbandsalmler: Gruppe von 10 Tieren. Scheint bisher als am besten geeignet. Hat aber nicht dieses "will haben" Potential. Vielleicht blöd ausgedrückt, ist aber so.


Also welcher meint ihr würde am besten passen? Ich habe es nicht eilig. Vielleicht habt ihr ja auch noch einen Vorschlag für einen Fisch, an den ich bisher überhaupt nicht gedacht habe.

LG

PS: Fische die nicht in Frage kommen: Lebendgebärende, Beilbäuche, Fadenfische.

Algerich 09.03.2017 09:11

Hallo,

meine erste Frage in solchen Fällen ist immer, was der "Zweck" des Aquariums ist. Bei einem Eckaquarium, dessen aktueller Besatz Panzerwelse und Neons sind gehe ich davon aus, dass es sich um das handelt, was ich immer ein "Dekorationsaquarium" nenne, also ein Becken, das in einem zentralen Raum - meist dem Wohnzimmer - einen Platz einnehmen soll, den es optimal verschönert. Daran ist nichts abwertendes, man muss sich nur darüber klar werden, ob das Aquarium dazu dienen soll, eine bestimmte Art zu pflegen oder zu vermehren, bestimmte Verhaltensformen, etwa Revierabgrenzungen, zu beobachten oder eben ein Stück schöne Landschaft zu transportieren.

Die zweite Frage ist dann, weshalb noch eine Fischart benötigt wird. Hier scheint die Antwort relativ klar: um die obere Region zu besiedeln.

Hieraus lassen sich erste Folgerungen und weitere Fragen ableiten:

Wenn es um ein Dekorationsbecken geht, sollte es eine Art sein, die a) Dir gefällt und b) einen einigermaßen repräsentativen Eindruck macht. Dem kommen wir näher, wenn wir die ausgeschiedenen Arten betrachten:

a) Keine Lebendgebährenden könnte für eine Abneigung von überzähligen Jungfischen sprechen. Wenn das der Fall ist, betrachte einmal die verschiedenen Arten von Halbschnäblern, die zwar lebendgebärend sind, aber keineswegs zu Massenzuchtergebnissen führen. Auch einige Hochlandkärpflinge, mit denen ich mich aber gar nicht auskenne, könnten hier noch in Betracht kommen.

b) Keine Lebendgebärenden kann aber auch heißen, dass die aufdringliche Farbgebung von Gupps, Platys etc. Dir ästhetisch nicht ins Konzept passt. Das würde mit Deiner offenkundigen Vorliebe für Regenbogenfische übereinstimmen. Auch dann mag aber ein Blick auf die Halbschnäbler lohnen, die ich freilich selbst auch noch nicht gepflegt habe.

c) Keine Beilbäuche ist vermutlich selbsterklärend, wenn man die Form dieser Tiere einfach nicht mag. DArüber muss man dann auch nicht diskutieren. Sollten die Beilbäuche freilich wegen ihrer Springfreudigkeit ausgeschieden sein, bedenke dies bitte auch bei allen weiteren Vorschlägen. Viele Óberflächenfische leben deswegen dort, weil sie Insekten jagen möchten und springen deswegen - potentiell auch aus dem Becken heraus.

d) Keine Fadenfische kann gleichfalls selbsterkärend sein, weil die auch automatisch der Blichfang wären und Deinem Becken somit ein ganz neues Gepräge geben würden.

Die Erwähnung von Fadenfische weist aber auf eine weitere Frage hin: wie sieht Deine obere/mittlere Beckenregion eigentlich aus? Helle freie Schwimmfläche über den Pflanzen? In die obere Fläche hineinragende Valisnerien/Echinodoren? Sich auf der Oberfläche ausbreitende Stengelpflanzen? Schwimmpflanzen?

Je nachdem, wie Du die insoweit angedeuteten Fragen beantworten magst, ergibt sich folgendes:

a) Die Langsbandziersalmler sollten ausscheiden. Wenn der "Will-haben"-Effekt nicht da ist, sollte man den Fisch nicht pflegen. Punktum. Es gibt genug reizvolle alternativen.

b) Die Regenbogenfische habe ich selbst noch nicht gepflegt. Ich denke, dass Melanotaenia praecox ausscheiden sollten. Ich habe die längere Zeit in einem Schaubecken beobachtet und es sind wirklich schwimmende Tiere, also bewegungsfreudige Fische. Dazu kommt, dass sie sich in der Natur in schnellfließenden Gewässern aufhalten deswegen strömungsreiches Wasser mögen. Auch wenn Du eine Strömung herstellen kannst, deutet das wieder auf schwimmfreudige Tiere, die sich bei nur knapp einem Meter Kantenlänge im Zweifel nicht wohl fühlen werden.

c) Iriatherina werneri kenne ich nur aus dem Guide. Sie scheinen von Größe und Verhalten her besser geeignet zu sein; auch der Beibesatz würde stimmen. Wie ist das mit Beckeneinrichtung und Wasserwerten? Kannst Du Ihnen da einigermaßen entgegenkommen?

d) Auf die Halbschnäbler habe ich schon hingewiesen - das ist aber jetzt eher ein spontaner Einfall. Ich erinnere mich, dass jemand hier im Forum Erfahrungen mit diesen Tieren hat; wenn das in Betracht käme, wäre eine gezielte Nachfrage daher wohl sinnvoll.

e) Ein weiteres Stichwort wäre "Hechtlinge". Hier kannst Du aus einer ziemlichen Bandbreite wählen. Selbst der recht große Aplocheilus lineatus soll mit vergleichsweise kleinen Becken gut zurecht kommen - nachvollziehbar, denn das ist ein Lauerjäger, der sich gern zwischen zwei Schwimmpflanzen legt und wartet, ob eine vorwitzige Fliege - schön, wenn Du ihm drosophilia anbieten kannst - vorbeikommt und seinen Speisezettel ergänzen möchte. Es geht aber auch kleiner und zierlicher, bis hin zu den sensiblen Zwergringelhechtlingen (Peusdepiplatys annulatus), die bei Deinen Besatz endlich einmal ihre Ruhe hätten.

f) Noch einmal zurück zu den Regebogenfischen und hier zum Stichwort "Blauaugen". Interessante kleine Tiere, die Deine Oberfläche beleben - allerdings auch in der optischen Wirkung sehr unruhig sein können. Wenn Du Lebendgebärende wegen des Gewusels, das vor allem Guppys versursachen können, ausgeschieden hast, fürchte ich, dass die verschiedenen Blauaugen-Arten es Dir nicht recht machen können.

Gern denke ich weiter nach - dann würde ich aber um ein paar Hinweise auch zu Wasserwerten und möglicher Ernährung (Lebendfutter?) bitten.

Gruß

Algerich

Risen Raven 09.03.2017 19:54

Hallo Algerich,

erst einmal vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Hier noch mal ein paar Fakten: Das Becken ist drei Jahre alt und stand im Zimmer meiner Tochter. Aufgrund von nicht lösbaren Algenproblemen (hat zeitweise Sonne abbekommen) haben wir das Becken vor 4 Wochen neu aufgesetzt und den Standort gewechselt. Es wurde komplett neu gestaltet. Neuer Kies, Pflanzen und Wurzeln.Die Wurzeln sind mittig ausgerichtet als Blickfang. Dichte Randbepflanzung mit Wasserfreund, Wasserwedel, Wasserpest. Ein größerer Echinodorus. Rotes und grünes Mooskraut (Rotala und Mayaca). Cryptocoryne und kleinen Echis für den vorderen Bereich. LED-Beleuchtung dimmbar. Co 2 düngung. Wasserwerte: PH: 6,6 KH: 3 GH: 5 Könnten aber durch Osmose noch angepasst werden. Fütterung: Hauptsächlich Frostfutter. Schwarze und weiße Mülas, Cyclops, Daphnien, Artemia. Flockenfutter. Lebendfutter bisher nur Artemia ausprobiert. Habe leider nur eine sehr niedrige Schlupfrate erreicht. Mit verschiedenen Eiern experimentiert.

Zu den Lebendgebärenden: Hier ist es tatsächlich die vermehrungsfreudigkeit, die abschreckt. Farbe ist in Ordnung. Hatte auch nach Kilifischen geschaut, aber nicht wirklich eine passende Art gefunden.

Beilbäuche: Hier ist es die Form. Ich mag sie optisch überhaupt nicht. Springer sind nicht das Problem. Das Becken ist abgedeckt. Gut bei Ausbruchskünstlern müsste man natürlich noch Löcher stopfen.

Fadenfische: Ich liebe meine Mosaikfadenfische. Diese schwimmen in unserem 500 l Becken. Ich möchte aber gerne einen neuen Weg gehen. Und, viel wichtiger, das Becken ist aufgrund der Neueinrichtung einfach noch nicht verkrautet genug.

Blauaugen: Hier haste mich voll erwischt. ;-) Pseudomugil luminatus schwimmen hier zusammen mit Corydoras pygmäus in 126 l.

Hechtlinge: Aplocheilus lineatus hatte ich aufgrund der Größe und der Empfehlung ihn nicht mit kleineren Fischen zu vergesellschaften eigentlich ausgeschlossen. Hier hatte ich Angst um die Neons. Wären aber durchaus interessant.

Ich hoffe, ich habe einiges Beantworten können.

LG Bianca

Risen Raven 09.03.2017 20:11

Hey,

vergessen: Zucht und Vermehrung ist nicht das Ziel. Ein schönes Becken mit interessanten Besatz reicht völlig.

LG

Holger74 09.03.2017 21:03

Wie wäre mal was ganz exotisches:

http://www.aquarium-guide.de/afrikan...lingsfisch.htm

Ruthchen 09.03.2017 21:24

Holger

Die brauchen es aber echt warm und werden recht groß.
Ich finde in so kleinen Becken große Fische nicht so toll, da es ja mehrere sein sollten wegen der Gruppe.
Aber es ist mit Sicherheit ein toller Fisch

Lg

Risen Raven 09.03.2017 23:10

Hallo Holger,

wirklich ein skuriler Fisch. Aber ich muss Ruth recht geben. Der Fisch wird einfach zu groß für das Becken. Zumal er ja auch als Gruppe gehalten werden soll.
Das Becken hat zwar ein recht hohes Volumen, im Gegensatz dazu aber eine recht kleine Grundfläche. Deswegen im Titel ja auch "die nicht ganz einfache Form". Revierbildende und oder große Fische sind nur bedingt geeignet.

LG


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