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Alt 28.07.2019, 20:30   #1
Volker1986
 
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Standard Schnecken - ein kleines Plädoyer zur Haltung dieser schönen Tiere (in Anfängerbecken)

Guten Abend allerseits,

Anlass für dieses kleine Gnadengesuch für die schleimigen Tierchen ist meine Beobachtung, dass hier zuletzt gehäuft Anfänger beraten wurden, die Napf- und Rennschnecken in ambitionierter Anzahl in frischen Becken hielten und sich wunderten, dass diese "nichts machen" oder starben.

Gleich zu Beginn: BITTE setzt keine Napf- oder Rennschnecken in frische Aquarien.

Diese Schnecken fressen Aufwuchs, der sich im Laufe der Zeit im Becken bildet. Aufwuchs ist NICHT identisch mit Algen, deshalb ist es nicht sinnvoll diese Tiere als Algenfresser ins Becken zu geben.

"Dann füttere ich sie eben" klingt einfach, ist es aber bei diesen Arten nicht. Ihre Kauwerkzeuge sind darauf ausgelegt, Oberflächen abzuweiden. Manche verweigern jedes Futter und verhungern schlicht, wovon es hier ja reichlich Berichte gibt.

Ich wollte erst eine Anleitung einstellen, wie versucht werden kann sie zuzufüttern und habe mich dagegen entschieden. Setzt sie nicht in frische Becken ein und gut ist.

Ich weiß, dass sie hübsch aussehen und Zooläden sie jedem andrehen der sie hübsch findet. Das finde ich unverantwortlich, immerhin sind das alles Wildfänge die wir der Natur entnehmen. Ein verantwortungsvoller Umgang ist wohl nicht zuviel verlangt.

Welche Schnecken können in frische Aquarien eingesetzt werden?

Posthornschnecken, Blasen- und Turmdeckelschnecken sind hübsch anzuschauen, nützen euren Becken als Gesundheitspolizei indem sie abgestorbene Organismen fressen und helfen, die Nitrifikation zu starten. Sie können auch in frische Becken ohne Probleme eingesetzt werden.

Ich möchte aber einen "Hingucker"!

Optisch attraktive Alternativen, die jedenfalls nicht aufgrund des frischen Beckens Probleme haben sind für den "Zebralook" z.b. Apfelschnecken der Art Asolene Spixi. Diese sind für manche Fische nicht geeignet und müssen mit Grünfutter gefüttert werden, sind aber ausgesprochen hübsch und faszinierend in ihrem Verhalten. Achtung, Nitrit muss vorher n.n. sein.

Weniger bekannt aber nicht weniger attraktiv für Aquarien ab 80 cm sind die Farbschläge der "faunus ater" , Teufelsdornschnecke, Cappuccinoschnecke und Lavaschnecke. Nitrit muss vorher n.n. sein, dann können sie aber problemlos gefüttert werden.

Danke allen, die bis hierher gelesen haben!

Ich werde auf diesen Beitrag jetzt häufiger verlinken, wenn ein entsprechendes Problem behandelt wird.

Gruß

Volker

Volker1986 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2019, 21:18   #2
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von Volker1986 Beitrag anzeigen
Diese Schnecken fressen Aufwuchs, der sich im Laufe der Zeit im Becken bildet. Aufwuchs ist NICHT identisch mit Algen, deshalb ist es nicht sinnvoll diese Tiere als Algenfresser ins Becken zu geben.

"Dann füttere ich sie eben" klingt einfach, ist es aber bei diesen Arten nicht. Ihre Kauwerkzeuge sind darauf ausgelegt, Oberflächen abzuweiden. Manche verweigern jedes Futter und verhungern schlicht, wovon es hier ja reichlich Berichte gibt.
Dazu muss man auch bedenken, dass die meisten Napf- und Rennschnecken beim Kauf schon ziemlich ausgehungert sind und kaum noch Reserven haben. Denn in den nicht selten blitzblanken Händlerbecken finden sie meist nichts oder zuwenig zu fressen. Es kommt deshalb auch nicht von ungefähr, dass ein aufmerksamer Beobachter im Händlerbecken mehr oder weniger viele passive oder sogar schon tote Tiere findet.

Deshalb: Nur erkennbar agile Tiere kaufen, denn nur die haben im eigenen (gut eingelaufenen!) Becken eine Überlebenschance.

Ein Zufüttern ist in der Tat nicht so einfach. Angeblich soll aber die von der Firma Garnelio angebotene AlgaePlate Abhilfe schaffen können:
https://www.garnelio.de/algaeplate-f...uer-wirbellose

Zitat:
"Rennschnecken, Posthornschnecken, Apfelschnecken und Geweihschnecken profitieren ganz besonders von der AlgaePlate, sie kann ihre Gesundheit und dadurch ihre Lebensdauer sehr günstig beeinflussen. Dies haben wir in Deutschlands größter Schneckenanlage vielfach erprobt."

Ob's stimmt, weiß ich nicht, weil ich keine Erfahrung mit dem Produkt habe. Ich halte schon seit etlichen Jahren keine Rennschnecken mehr; ich hatte mal sehr attraktive Zebraschnecken, aber mit der Zeit hat es mich zunehmend gestört, dass sie alles mit ihren erstaunlich haltbaren Ei-Kokons regelrecht "zugepflastert haben.

Zitat:
Zitat von Volker1986 Beitrag anzeigen
Posthornschnecken, Blasen- und Turmdeckelschnecken sind hübsch anzuschauen, nützen euren Becken als Gesundheitspolizei indem sie abgestorbene Organismen fressen und helfen, die Nitrifikation zu starten. Sie können auch in frische Becken ohne Probleme eingesetzt werden.
Eben!
Die tun's auch und sind auch interessant zu beobachten, zudem vermehren sie sich auch je nach Nahrungsangebot.


Gruß
Otocinclus2

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Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2019, 21:34   #3
Volker1986
 
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Zitat:
Zitat von Otocinclus2 Beitrag anzeigen
Ob's stimmt, weiß ich nicht, weil ich keine Erfahrung mit dem Produkt habe.
Ich habe das Produkt mal ausprobiert. Posthornschnecken zeigen Interesse, Rennschnecken konnte ich nie darauf beobachten.

Na gut, jetzt sind wir eben doch beim Thema Zufütterung.

Da ich den Nutzen von Algenplatten nicht bestätigen kann würde ich eher auf hausgemachte Produkte setzen.

Was klappen kann (meine Rennschnecken besuchen ihn erkennbar vorsätzlich) ist ein Spirulina-Stein. Dazu einen für Aquarien geeigneten Stein nass machen und mit Spirulinapulver bestreuen. Trocknen lassen und ins Becken einlegen.

Was auch klappen kann ist überbrühtes Gemüse, gut erreichbar platziert lutschen sie manchmal daran herum.

Dazu muss man immer wissen meine befinden sich in einem gut eingelaufenen Becken und bekommen das als kleines Leckerli = befinden sich nicht im Überlebenskampf.

Gruß

Volker

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Volker1986 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2019, 21:48   #4
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von Volker1986 Beitrag anzeigen
Ich habe das Produkt mal ausprobiert. Posthornschnecken zeigen Interesse, Rennschnecken konnte ich nie darauf beobachten.
Das deckt sich durchaus auch mit dem Foto auf der von mir verlinkten Seite.


Gruß
Otocinclus2
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Alt 28.07.2019, 21:57   #5
Volker1986
 
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Tatsächlich
Volker1986 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2019, 21:16   #6
Volker1986
 
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N'abend allerseits,

ich muss nochmal kurz öffentlich nachtreten.

Auf diesen Thread bekam ich eine bezeichnende Rückmeldung. Sie lautete sinngemäß "woher willst du wissen dass die verhungert sind wenn sie sterben. Muss man halt mehrmals probieren, kostet ja fast nichts mein Händler gibt 3 Stück für 5 Euro. "

Tja, eine Logik gegen die man kaum rational argumentieren kann. Deswegen bin ich in "privaten" Debatten wie auch Threads die in diese Richtung laufen auch direkt raus. Ich bin mir sicher, dass bei dieser Mentalität weder Mensch noch Tier zu helfen ist.

Es offenbart allerdings, dass Wildfänge viel zu billig zu kaufen sind. Dadurch werden sie zu "Verbrauchsmaterial".

Kopfschüttelnd

Volker

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Volker1986 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2019, 21:27   #7
dumdi65
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Vor allem dem Menschen nicht der keinerlei Respekt vor dem Leben zu haben scheint.

Ein sehr enttäuschter
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