17.06.2017, 08:01 | #11 |
Moderator
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Hallo,
da diese Diskussion - "Verantwortung des Kunden" versus "Pflichten des Verkäufers" - immer wieder auftaucht, möchte ich versuchen, etwas grundsätzliches dazu zu sagen. Die Lösung liegt nämlich schlichtweg in der Frage, welchen Vertrag ich mit welchem Inhalt schließe. Das meint für mich: 1.) Wenn ich in einem "online-shop" bestelle, wird gerade nicht beraten. Es ist also ausschließlich meine Pflicht, zu überlegen, was ich tue und mich zu informieren, ob das funktioniert. Der online-Händler ist hier (nur) soweit verantwortlich, als er das Objekt (Tier), das er verkaufen möchte, richtig beschreibt. Wenn also zu einem Fisch angegeben ist "Endgröße 3cm" muss das stimmen. Alles andere fällt in meinen Pflichtenkreis. 2.) Bei einem Fachgeschäft liegen die Dinge insoweit anders, als hier eine Beratung als Teil der Verkäuferleistung mit angeboten wird. Die Verkäufer tragen mitunter ja auch so nette Schilder wie "Aquaristik-Fachberater". Hier kommt es darauf an, ob ich die Beratung in Anspruch nehme. a) Gehe ich zielsicher auf einen Verkäufer zu und teile ihm mit, dass ich den Doktorfisch aus dem Becken ganz links kaufen möchte, habe ich keine Beratung bestellt. Es gibt keinen Grund, warum der Verkäufer verpflichtet sein sollte, mich zu fragen, ob ich wüsste, dass das kein Süßwasserfisch ist oder welche Haltungsbedingungen ich hätte. Das gleiche gilt natürlich, wenn ich "den roten Kampffisch" kaufe, ohne mich weiter zu erkundigen. b) Wenn ich meinem Verkäufer aber eine Frage stelle, muss man wieder bedenken, dass er zur wahrheitsgemäßer Beschreibung des Verkaufsprodukts verpflichtet ist, wie das für jeden Kaufvertrag gilt. Frage ich also, ob diese niedlichen Prachtschmerlen so klein bleiben, besteht eine Auskunftspflicht dahingehend, dass die Tiere noch deutlich größer werden etc. c) Erst recht gilt das, wenn ich mich als absoluter Neuling zu erkennen gebe und frage, was man denn als Einsteiger in der Aquaristik so beachten muss. Hier gilt, dass das Fachgeschäft eine Beratung ausdrücklich anbietet und diese natürlich im Interesse des Kunden, also der von ihm gehaltenen Tiere erfolgen muss. 3. Wenn man diese Grundsätze bedenkt, dann erweist sich die Debatte als um ein Scheinproblem kreisend. Natürlich ist es meine Pflicht als Tierhalter mich um das Wohl und Wehe der Tiere zu kümmern und natürlich gilt das vor allem für die erste Frage, ob ich das Tier überhaupt halten kann. Es gibt aber verschiedene Wege, sich zu kümmern beziehungsweise zu informieren: ich kann mir Literatur besorgen, ich kann mich bei anderen Tierhaltern erkundigen oder ich kann ein Fachgeschäft aufsuchen und mich beraten lassen. Deswegen handelt zumindest der Verkäufer nicht völlig korrekt, der auf Frage oder sonst zu erkennen gegebene Unsicherheit hin die von seinem Geschäft angebotene Beratungsleistung nicht erbringt. Gruß! Algerich |
17.06.2017, 08:15 | #12 |
Gast
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Moin,
danke, Algerich, das ist auch meine Meinung. Ciao, Susanne |
17.06.2017, 09:57 | #13 |
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Hallo,
da stimme ich Algerich auch zu. Ein Problem dabei ist aber wieder die Erwartung des Kunden. Ein Verkäufer soll von all den Wassertieren, die dort im Verkauf sind alles wissen. Das ist schlicht unmöglich. Wenn das benutzte Nachschlagewerk zum Beispiel eben nur 7-8cm Endgröße für Netzschmerlen angibt, kann er nur etwas anderes dazu sagen, falls er selbst eine andere Beobachtung/Erfahrung dazu gemacht hat. Das halte ich für schlicht unmöglich zu allen Arten aus aller Welt, die den Weg in den Verkauf finden. Die Erwartungshaltung zu allumfassendem Wissen müsste man mal ändern und die Informationen der Datenbanken verbessern. Liebe Grüße Annette Gesendet von meinem SM-G800F mit Tapatalk |
17.06.2017, 10:23 | #14 | |
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Zitat:
dann sag mal bitte, was ich denn bei meiner Haltung falsch mache, denn mit so vernebelten Kommentaren kann ich mein Verhalten leider Gottes nicht ändern. Denn sowas kommt mir unhöflich vor. Du sprichst wie der Lehrer den alle hassen. "Du hast was falsch gemacht! Viel glück dabei herauszufinden was" Und wenn du wirklich die GB damit ansprechen möchtest dann mach bitte keine Pseudowissenschaften, denn sonst gibt es viel Aufruhr um......nichts! Wenn du mir aber weiter helfen kannst, dann danke ich dir jetzt schonmal für alles und entschuldige mich mit einem netten "mea culpa, mea maxima culpa" Noch ein schönes restliches Wochenende! Postscriptum: Falls jemand darauf schon geantwortet hat, tut es mir Leid, ich bin ein Reflex gesteuertes Wesen |
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17.06.2017, 10:48 | #15 | |
Gast
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Hi,
Zitat:
Man schaut dann als Einäugiger zu den Blinden herab. Kommt dann ein Zweiäugiger und erläutert das dimensionale Gucken, wird gleich mal das Lied "Der Unhöflichkeit" angestimmt. So pickt einer auf den anderen ein. Zielführend? Fehlanzeige! Aber man fühlt sich gut! Ciao Ione |
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17.06.2017, 11:23 | #16 |
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@hallo,
noch ein paar ( oder ein paar mehr ) letzte Worte - in diesem Thread - zu Verkäuferwissen und Verhalten bezüglich Aquaristik. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich mich auf Fachwissen verlasse, wenn ich ein Sofa oder von mir aus eine Kiste Sprudelwasser ( wobei ich mich bei der auch lesend über die Zusammensetzung informiere) kaufe - oder ob ich Tiere erwerben will. @Christian, da habt ihr Glück mit eurer Hündin gehabt, ohne Vorinfos geht trotz Hundeschule und täglicher langer Spaziergänge häufiger was schief, als die meisten bei der Hundeanschaffung auch nur im Traum vermuten würden. ( ich weiß, wovon ich spreche ) Bei Fischen sehe ich es noch kritischer, mich einfach auf das Fachwissen der Verkäufer zu verlassen . (Verena hier im Forum ist eine ziemliche Ausnahme ) Sie haben es meist nicht, können es garnicht haben ( ich weiß von entsprechenden Verkäufern persönlich, dass sie keinerlei diesbezügliche Weiterbildungsmaßnahme erhalten haben ), müssen aber so tun, als hätten sie es . Das verlangt der Arbeitgeber und der Kunde. Verkäufer in einer aquaristischen Abteilung wissen sehr oft aus Erfahrung, was der Kunde will und nicht will - z.B. ein Einsteigerbuch , auch das Simpelste von GU nicht - und das gesamte Prozedere ist die Problematik. Auch wenn Tempomat sowas vermutlich moralinsaures oder gutmenschliches Getue nennen würde : Ich persönlich erkäre jedem Neueinsteiger , warum man sich eben in der Aquaristik NICHT auf das Verkaufspersonal verlassen kann. Ein Einsteiger kommt aus den von Algerich aufgezählten Gründen meist garnicht auf die Idee, dass ein Verkäufer in irgendeinem Fachbereich nicht kompetent sein könnte - weil man diese Kompetenz erwarten darf. Und weil kaum ein "Fischverkäufer " zugibt, zugeben darf, dass er nicht wirklich Ahnung hat. Beim online Verkauf ist es in der Tat einfacher für den Anbieter , dass hat Algerich richtig geschrieben - Fakten auf den Tisch, fertig. Ansonsten sollte man sich als aquristischer Einsteiger , bzw. überhaupt im aquaristischen Bereich "aufschlauen ", um mit Tempomat zu sprechen. Sonst passiert oft Folgendes - ich nehme ein Beispiel aus einem Thread hier vor Kurzem im Forum : Neuling will im Laden eine Beratung bezüglich eines Besatzes für ein 54 l Becken. (eingefahren - das wurde ihm beim Kauf des Startersets geraten) Nach der "Beratung " geht er nach Hause mit Guppys, Platys, 2 Arten Mollys, Zebrabärblingen. Sicher, wir wisen alle, dass es so nicht funktionieren wird - aber woher soll das der unerfahrene und vorab uninformierte Einsteiger wissen ? Der Verkäufer hat doch zu diesem Besatz geraten ! Es geben sehr viele erstmal Motivierte schon ihr erstes Becken wieder auf - man muß nur mal in die Kleinanzeigen schauen . ( und da sieht man die nicht, die ihre kranken Fische im Klo runterspülen und ihr Becken zum Sperrmüll tun) |
17.06.2017, 13:27 | #17 |
Gast
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Hi,
man ersetze die Wörter "Personal", "Verkäufer", "Händler" durch "Forum". Da hat man dann ein weit katastrophaleres Ergebnis in der "Beratung". Ciao Ione |
17.06.2017, 15:04 | #18 |
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17.06.2017, 15:48 | #19 |
Gast
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Hi Dani,
ich belese mich und lasse mich umfangreich beraten. Ciao Ione |
17.06.2017, 17:10 | #20 |
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Stichworte |
fische, haltung von fischen |
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