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Alt 11.02.2016, 16:30   #1
MyLady
 
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Standard Brillantsalmler und Garnelen ??

Hallo Leute,

seit kurzem bin ich dabei, mich über Garnelen zu informieren. Mein Becken habe ich schon seit sechs Jahren, allerdings sind die einzigen Wirbellosen darin Post- und Zebrarennschnecken.
Jetzt hab ich mich irgendwie in die Krabbler verguckt, da sie echt süß und zudem auch noch nützlich sind. Ich dachte an Amanos oder Red Fire für den Anfang. Eine schöne Truppe für 160 Liter.

Allerdings schwimmen da schon 10 Brillantsalmler, die mir einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Kann das gut gehen? Ich will nicht, dass die Kleinen Snacks werden. Im Internet habe ich Unterschiedliches gelesen, auch von Leuten, bei denen die Vergesellschaftung mit mittelgroßen Salmlern klappt.

Was meint ihr? Besteht die Möglichkeit, die Brillis langsam an die Garnelen zu "gewöhnen"? Vielleicht mit einem größeren, durchsichtigen Ablaichkasten, in dem sie sich sehen, aber nicht fressen können?

Danke schonmal!

Geändert von MyLady (11.02.2016 um 16:33 Uhr)
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Alt 11.02.2016, 16:52   #2
Algerich
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Hallo Eva,

natürlich kann es zu Unfällen kommen; Brilliantsalmler sind ja durchaus lebhafte Gesellen. Insgesamt sollte das Projekt aber funktionieren.

Im Einzelnen:

Ausgewachsene Amano-Garnelen sollten kein Problem sein, die sind schließlich etwas größer als die Red Fire. Da sich Amanos im Süßwasser nicht vermehren lassen, hast Du insoweit auch kein Problem mit der Sicherung Deines Garnelen-Nachwuchses.

Red Fire, vor allem Jungtiere, können und werden im Einzelfall gefressen werden. Die Tiere sind allerdings so vermehrungsfreudig, dass Dein Stamm alles in allem überleben sollte, wenn Du einige Garnelenecken, also Wurzeln, die Unterschlupf bieten, Laub und Moos einbringst. Der Nachteil ist - wie bei den meisten Vergesellschaftungen dieser Art - dass die Garnelen nicht so frei schwimmen, wie sie das in einem Artenbecken tun können. Wenn Du 30 Red Fire in ein 160-Liter-Becken setzt, kann es gut sein, dass Du keine einzige siehst, was aber nicht bedeutet, dass Dein Stamm den Salmlern zum Opfer gefallen wäre.

Die Idee mit dem Ablaichkasten überzeugt mich nicht, sie würde die Neugier der Brilliantsalmler eher steigern. Ich würde die Salmler in einer Ecke des Beckens füttern und die Garnelen, nachdem ich sie vorher in einem Eimer an das Haltungswasser gewöhnt habe, in einer anderen Ecke einsetzen. Die Garnelen werden rasch in Richtung Bodengrund/Verstecke nach unten fliehen und wenn die Salmler sie nicht gerade in diesem Moment beobachten und für Lebendfutter halten, ist das schon einmal ein Punkt für das Garnelenvolk.

Noch eine Anmerkung: Grundsätzlich empfehle ich bei Red Fire immer, ein paar Cent mehr zu investieren und Sakura zu kaufen. Das Rot ist flächendeckender und kräftiger (liegt aber nur an der Zuchtauswahl, ansonsten handelt es sich natürlich um die selbe Art neocaridina davidii var. red).

Allerdings wirst Du in einem Gesellschaftsbecken kaum selektieren können, was die Qualität des Farbstamms beeinträchtigt, biologisch aber völlig uninteressant ist.

Ich weiß nicht, ob die farbigen Garnelen für die Fische auch leichter zu erkennen sind, so dass gerade die gut gefärbten Tiere leichter zu Opfern werden, was gleichfalls zu einem allmählichen Farbqualitätsverlust führen könnte. Jedenfalls habe ich einmal einen Red-Fire-Stamm zusammen mit Pelviachromis pulcher gehalten. Der Barsch frisst natürlich Garnelen, wenn er sie bekommt. Trotzdem hat sich die Zahl der Tiere beständig vermehrt. Als ich sie einsetzte hatten sie aber fast Sakura-Qualität - nach etwa zwei Jahren habe ich sie zu Zwergpanzerwelsen in ein anderes Becken überführt. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich sie nur noch als mittlere Red Fire verkaufen können. Mir macht der Stamm freilich immer noch viel Freude.

Gruß!

Algerich

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Alt 11.02.2016, 18:14   #3
Wasserwelt
 
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Hallo
Kleinere Garnelen werden von den Brilliantsalmler wohl als Snack angesehen.
Ob das Ganze gutgeht, wird dir keiner genau beantworten können.
D.h. du musst es versuchen...

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Alt 12.02.2016, 08:45   #4
Thommy_Fisch
 
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Hallo,

ich kann nur von der Kombination "Kaisersalmler, Roter von Rio und Red Fire" berichten, dass sich zwar die Salmler ab und zu ein paar Garnelen als Snack gönnen, die Vermehrungsrate der Garnelen aber groß genug ist, dass die Population Bestand hat und je nach Versteckmöglichkeiten für die Nelen sogar wächst.

Grüße

Thomas

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Alt 12.02.2016, 08:46   #5
Verena
 
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Hi,

Salmler die ersten Tage gut füttern, Garnelen gesichert einsetzen, wie ja schon angeraten wurde, am besten Abendsund dann Licht aus.

Das A und O ist die Einrichtung.
Ich habe Zwerggarnelen ( davidii) erfolgreich sogar schon mit deutlich größeren Fischen gehalten, momentan sogar mit bol. Schmetterlingsbuntbarschen.

Natürlich wird eventuell mal die ein oder andere kleine gefressen, aber ansonsten vermehren die sich so gut, daß ich regelmäßig abgeben kann.
Und wie man auf dem Bild sieht, sind sie auch frech unterwegs.

Ich halte Brilliantsalmler ( allerdings in einem anderen Becken) und würde mir da keine Sorgen machen.
Allerdings weiß ich nicht, wie Dein AQ eingerichtet ist...
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Alt 12.02.2016, 12:59   #6
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Danke für eure Antworten! Das hat mir wieder Mut gemacht, es doch zu versuchen.
Das mit dem Lichtausschalten hab ich mir auch schon überlegt. Außerdem kann ich ja, bevor die Kleinen kommen, auch die Pflanzen noch etwas wuchern lassen. Hier mal eine etwas unaufgeräumte, aktuelle gesamtansicht vom Becken, ich denke, es mangelt nicht an Pflanzen und Wurzelverstecken?
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Alt 12.02.2016, 13:10   #7
Rinkikäfer
 
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Hallo Eva,

bei uns hat das Licht auszuschalten nicht ganz ausgereicht.
Den Guppies war das bisschen einfallende Abendlicht noch hell genug, die Nelen neugierig anzuschwimmen.
Gefressen haben sie die Garnelen nicht, aber heftig erschreckt.

Liebe Grüße
Annette

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Alt 12.02.2016, 20:16   #8
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Hallo zusammen,

Algerich:
Danke Dir für Deine ausführliche Antwort! Das mit der Garnelenzucht ist wirklich spannend, würde ich gerne mal ausprobieren. Momentan fehlt mir aber dazu leider die Zeit und der Platz für weitere Garnelenbecken. Dass die Färbung mit der Zeit nachlässt, ist zwar schade, aber im Gesellschaftsbecken eben unvermeidbar. Ich wäre ja schon froh, wenn einige überleben und ich einen kleinen, stabil bleibenden Stamm in meinem Becken hätte. Die Färbung spielt da nicht die Hauptrolle, eine gezielte Zucht ist ja nicht möglich Ich denke, es werden daher auch die "normalen" Red Fire. Wenn sie sich eh entfärben, brauche ich ja nicht unnötig viel Geld für die Sakuras ausgeben, oder was meinst Du?
Red Fire deshalb, weil ich schon auch mal Nachwuchs haben möchte Ich finde es bei den Amanos irgendwie gruselig zu wissen, dass sie zwar Nachwuchs haben, die Larven aber regelmäßig im Aquarium wegsterben, ohne eine Chance, groß zu werden

Anette: Dann warte ich einfach eine bis zwei Stunden nachdem das Licht aus ist, und lasse das Zimmer dunkel. Könnte klappen, oder?


Ich glaube, die anderen Sachen hab ich schon beantwortet.
Noch ein paar Fragen an euch alle:

Wie viele Garnelen würdet ihr einsetzen? Möglichen Schwund durch gefressen werden einberechnet?

Wie funktioniert das Einsetzen / Gewöhnen ans AQ-Wasser genau? Auf was muss man da speziell achten?

Danke für die tolle Beratung, ihr seid super!!
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Alt 12.02.2016, 20:58   #9
Algerich
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Hallo Eva,

ich versuche, Deine Nachfragen aufzugreifen. Wenn ich einen Punkt vergessen habe, bitte einfach nachfragen:

1. Red Fire oder Sakura
Gegen "normale" Red Fire ist natürlich gar nichts einzuwenden. Es kommt auch darauf an, wo Du die Tiere kaufen möchtest. Wenn Dein örtlicher Händler Garnelen anbietet, kannst Du Dir die Garnelen ja einfach anschauen. Wenn Du einem online-Händler vertrauen willst, schau einfach nach, wie hoch der Preisunterschied tatsächlich ist.

In jedem Fall sind bei den roten Tieren auch die einfacheren Farbformen schön ausgeprägt. Bei den von mir innerhalb der neocaridina davidii favorisierten Yellow Fire ist der Unterschied schon deutlicher, aber das ist eine andere Frage.

2. Anzahl der Garnelen
Die einzige wirkliche Empfehlung, die ich hier geben kann ist: mindestens zehn Tiere! Du musst, wenn Du eine Vermehrung anstrebst natürlich darauf achten, Männchen und Weibchen zu haben. Bei online-Käufen kannst Du das Geschlecht oftmals nicht bestimmen, so dass Du allein durch die Zahl der Garnelen sicherstellen musst, das beide Geschlechter vertreten sind.
Bei Käufen im Laden beachte bitte, dass die schönen und großen Garnelen in der Regel Weibchen sind, Du also nicht nur diese Tiere aussuchen solltest. Die Geschlechter lassen sich bei ausgewachsenen Tieren aber recht gut unterscheiden. Google also ein paar Bilder, damit Du beim Einkauf nicht nur auf den Verkäufer angewiesen bist.

Bei nur zehn Garnelen wirst Du aber, wie in meinem vorigen Beitrag geschildert, zunächst möglicherweise nicht viel von den Garnelen sehen, musst also Geduld haben - ohnehin eine aquaristische Tugend. In 160 Liter kannst Du wesentlich mehr Tiere halten (ich habe einmal die Faustformel von 1 Garnele auf 0,5 Liter Wasser gelesen, glaube aber nicht, dass dem eine wissenschaftliche Berechnung zu Grunde liegt).

Ich selbst würde wahrscheinlich 20-30 Tiere einsetzen und schauen, was sich ergibt.

3. Eingewöhnung
Generell gilt folgendes: Du nimmst einen Eimer und setzt die Garnelen mit dem Wasser, in dem sie zu Dir gekommen sind hinein. Dein Ziel ist jetzt, das Wasser in einem Zeitraum von mindestens einer Stunde (gern mehr!) zu verdoppeln, indem Du gleichmäßig Wasser aus dem Aquarium hinzufügst.

Das kann entweder durch entsrpechende Zugaben aus dem Aquarium mit kleiner Spritze oder Stamperl geschehen, oder durch einen verknoteten Schlauch, der regelmäßig Tropfen des Aquariumwassers überführt.

Ist die Verdoppelung des Wassers erreicht, fängst Du die Garnelen aus dem Eimer heraus und setzt sie ohne das Herkunftswasser in Dein Becken ein, wobei Du wie in den vorigen Beiträgen geschildert, darauf achtest, dass die Fische durch Futtergaben an anderer Stelle abgelenkt sind und das Licht ausgeschaltet ist.

Bei online-Käufen kommt noch ein Aspekt hinzu: die Garnelen sind durch den Transport ohnehin gestresst. Diesen Stress würdest Du erhöhen, wenn Du sie aus der Dunkelheit der Transportkiste sofort hellem Licht aussetzt. Beginne die Eingewöhnung daher im dunklem oder gewöhne sie vor der Eingewöhnungsphase schrittweise an die hellere Umgebung.

Bei Bedarf einfach noch einmal nachfragen.

Viel Freude!

Algerich

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Algerich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2016, 21:26   #10
Rinkikäfer
 
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Hallo Eva,
ich habe bei mir im Nachbarort einen privaten Garnelenzüchter gefunden, der sie auf Leitungswasser zieht - sogar Caridinas. Da wir fast identische Wasserwerte haben, konnten sie sich viel leichter eingewöhnen.

Schau doch mal, ob du in deiner Nähe auch so jemanden finden kannst. Ich habe so gesunde, vermehrungsfreudige Tiger Garnelen für zwei Euro pro Tier bekommen.

Liebe Grüße
Annette

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