24.11.2016, 16:06 | #11 | |||
Gast
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Hi,
Zitat:
Ich hab leider meinen Schlegel nicht mehr. Aber eine Reihe von Bakterien kommt sowohl in aerober wie auch anaerober Umgebung zurecht. Bei den Nitrifizierern müsste man dazu den Schlegel oder Wikipedia befragen. Ich gehe davon aus, dass sie auch anaerob im Filter zurecht kommen. Damit stände die Frage nicht. gruß jo
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24.11.2016, 19:07 | #12 | ||
Moderator a.D.
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Guten Abend Allerseits,
Insgesamt stimme ich da Heiko zu: In einem gut "eingefahrenen" Becken mit vernünftigem Besatz wird wahrscheinlich gar nichts passieren. Auch dann nicht, wenn der Filter tagelang ausgefallen war. Im Durchschnittsaquarium stellt der Filter ja nur einen (wenn auch erheblichen) Bruchteil der Bakteriensiedlungsfläche dar. Persönliche Erfahrungen mit "stehen gebliebenen" Filtern habe ich auch schon einige gemacht. Wobei da in 90% der Fälle der schusselige Aquarianer schuld war und nicht das Stromnetz. Für mich ist bei jeglichem Filter zur Funktionsprüfung der GERUCHSTEST eines der wichtigsten Kriterien. Ein gut eingelaufener, biologisch aktiver Filter riecht überhaupt nicht unangenehm. Eher "frisch" erdig. Fast wie gute Gartenerde oder Walderde. Ein "gekippter" Filter dagegen verströmt beim Öffnen mindestens einen muffig/fauligen Geruch. Im schlimmsten Fall stinkt er bestialisch. Wirklich unangenehme Gerüche traten bei meinen diversen Filter"unfällen" immer erst nach längerer Zeit auf. Unter 24h war definitiv nie ein Problem. Dennoch bin ich in dieser Lage immer folgendermaßen vorgegangen: -Filterausfall bemerkt. -Selbstbeschimpfung gestartet, weil ich mal wieder so schusselig war. -Filter geöffnet. Geruchstest gemacht. -Normale Filterreinigung vorgenommen (Ausspülen unter handwarmen, fließendem Leitungswasser) um evt. vorhandenes Schmosserzeugs zu entfernen. -Neustart Filter -Kurze Wiederholung von Punkt 2. -Fertig. Auch in der Zeit als ich im Aquarium noch regelmässig gemessen habe, konnte ich nach solchen Zwischenfällen nie einen messbaren Nitritanstieg feststellen. Irgendwelche negative Reaktionen bei den Fischen sowieso nicht. Mittlerweile kann ich das Problem noch entspannter sehen, da meine Becken mittlerweile alle mit Eck-HMFs laufen. Die arbeiten zwar auch nur vernünftig, wenn sie durchströmt werden. Aber in der freistehenden, relativ dünnen (5cm) Matte dürften die Bakterien auch bei vorübergehender Strömungslosigkeit gute Überlebnschancen haben. Auf jeden Fall hatt noch keiner meiner HMFs nach Stromausfall das Stinken angefangen. Und der schlimmste "GAU" war ein Ausfall von vermutlich 5 Tagen.(Pumpencrash im Urlaub). Tschüß, Schneckinger
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24.11.2016, 20:33 | #13 |
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Hallo,
bei uns ist auch nichts passiert. Würde es eigentlich was bringen, die Filtermedien in Netzen oder sowas ins Becken zu setzen? Im Wasser hält sich doch der Sauerstoff noxh ne Weile, oder? @Sonne Vermenschlichung von Bakterien?😉😂 Liebe Grüße Annette Gesendet von meinem SM-G800F mit Tapatalk |
24.11.2016, 22:16 | #14 | |
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Zitat:
Genau so mache ich es auch schon seit vielen Jahren, wenn ich mal zu schusselig war, den Filter wieder einzuschalten. War zwar selten, ist über die Jahre aber doch einige Male passiert. Die längste Ausfallzeit kann ich stundenmäßig gar nicht mal genau beziffern, ein voller Tag oder etwas mehr war aber bestimmt schon mal dabei. Früher hatte ich paralell zum Geruchstest auch noch gemessen, mittlerweile verzichte ich darauf. Selbst bei der längsten Ausfallzeit hat es keine Probleme gegeben. Bakterien sind ja auch generell zähe Biester (oder Lebenskünstler, um es einmal freundlicher zu formulieren). Sie können bei widrigen Lebensbedingungen wie Nahrungs- und/oder Sauerstoffmangel ihren Stoffwechsel sehr viel einfacher reduzieren und viel länger "die Luft anhalten" als komplexer entwickelte Lebensformen wie z.B. unsereiner (obwohl ich auch, zumindest was Aktivität betrifft, schon mal seeeehr reduzieren kann ). Es gibt auch fakultativ aerobe Bakterien, die sowohl im sauerstoffreichen wie im sauerstoffarmen Milieu gut klarkommen. Das ist wohl noch ein "altes Erbe" der Bakterien, die ja entstanden sind, als es auf der Erde noch gar keinen (freien) Sauerstoff gab. Es waren auch die Cyanobakterien (also unsere "heißgeliebten" Blaualgen ), die als erste Photosynthese betrieben und damit freien Sauerstoff in die Atmosphäre brachten - bereits lange vor den Pflanzen. Schaut mal hier: http://www.microeco.ethz.ch/uni/kurs...Sauerstoff.pdf Also keine Panik, wenn der Filter mal durch Stromausfall oder Schusseligkeit einen Tag oder etwas länger nicht lief. Filter aufmachen und ein "Näs´chen" voll nehmen. Riecht es schön nach Walderde, ist (noch) nichts passiert und die meisten Bakterien dürften noch leben und allenfalls im "Halbschlummer" liegen - vielleicht vergleichbar mit dem Winterschlaf von Säugetieren, bei denen alles extrem reduziert abläuft (einschließlich Atmung!) Gruß Otocinclus2 |
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24.11.2016, 23:04 | #15 | ||
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Abend
Naja, mit dem "Hineinversetzen" in eine Bakterie meinte ich, mal all das, was ich aus Interesse über die beiden Hauptgruppen abbauender Bakterien noch so im Hirn hatte, herauszukramen Und ganz anaerob sind sie eben nicht (diese wohnen im Kies), sonst würden sie ja nicht so gerne in einem Filter leben wollen. Aber wir hier schon beschrieben wurde, innerhalb 5 Stunden sterben sie dann wohl doch nicht ab. Ich kann berichten, es ist weiterhin alles in Ordnung. Das Becken hat das ohne mit der Wimper zu zucken weggesteckt. Heute konnte ich wieder füttern. Dezent natürlich. Gespannt bin ich, ob es Auswirkungen auf die Leitfähigkeit hatte. (kann ja eigentlich eher nicht sein?) Das kann ich aber erst in ein paar Tagen richtig an der neu entstehenden Kurve bei meinem Filter sehen. (unnötiger Schnickschnack, ich weiß, aber der Filter hat das eben, und es ist auch interessant, die Kurven zu verfolgen. Ich hatte da schon ganz grobe Aussetzer nach oben und auch nach unten, dank der damaligen Probleme mit unserer Enthärtungsanlage) Gruß Sonne
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25.11.2016, 09:00 | #16 |
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Hallo, ich denke auch da musst du dir gar keine Gedanken machen. Bei mir war mal 2 Tage der Filter ausgefallen - hat nix gemacht!
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25.11.2016, 10:39 | #17 |
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@ Sonne, hallo
"Krise " überwunden , na prima ! Ist ja anscheind tatsächlich nichts Schlimmes passiert. Und das hatten ja auch mehrere User prophezeit - eigentlich hab ich das auch immer so gedacht. Bis ich Otto Rötter, " das pflegeleichte Aquarium " gelesen hab , und Herr Rötter ist einer anderen Meinung. Das Buch war für mich in großen Teilen gut zu lesen, hab mir auch das ein oder Andere daraus angenommen - meine Ausgabe wurde 2013 verlegt, da ging ich dann doch eigentlich von aktuell stimmigen Aussagen aus. Jetzt bin ich skeptisch - hier haben User was Anderes geschrieben - und bei allen hat ein Stromausfall keine negativen Folgen gehabt, selbst ohne Filterreinigung nicht. ( bei dir ja auch) @ alle , stimmt die Aussage dieser Textpassage aus dem Buch von Otto Rötter ( hab recherchiert, ein anerkannter Aquarianer ) wohl dann so doch nicht ? S. Anhang ! |
25.11.2016, 13:40 | #18 | ||
Moderator a.D.
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Hi Birka,
das ist mal wieder ein klarer Fall von Radion Eriwan: Die Aussagen von Hr.Römer sind grundsätzlich richtig, aber... Richtig ist: Zumindest ein Teil der Filterbakterien braucht Sauerstoff zum Überleben und Stoffwechsel betreiben. Richtig ist auch, dass da recht schnell ein (partielles) Bakteriensterben beginnt, wenn nicht mehr genug Sauerstoff vorhanden ist. Ebenfalls richtig ist auch, dass man aus so einem (vorübergehend stillstehenden) Filter einiges an abgestorbenener Biomasse ins Aquarium bläst, wenn man ihn "unbehandelt" wieder in Betrieb nimmt. Das kann durchaus eine beachtliche braune Wolke sein! Jetzt ist aber wichtig: Auch hier macht die Dosis das Gift! In einem sehr stark besetztem oder gar absolut überbesetztem Becken, dass evt. auch noch durch weitere Streßfaktoren an der Grenze seiner biologischen Leistungsfähigkeit entlangwankt, kann ein solcher Filterausfall schnell zu einer Katastrophe führen: Sauerstoffzehrung, Ammoniak- und Nitritanstieg, Schwefelwasserstoffvergiftung... Alles möglich. Mit durchaus dramatischen Folgen, bis zum Verlust eines kompletten Fischbestandes. In einem "gesunden", gut eingefahrenem Becken mit reichlich Pufferkapazitäten dagegen wird so ein Zwischenfall kaum zu messbaren Auswirkungen oder sichtbaren Beeinträchtigungen der tierischen Bewohner führen. Da kommt es dann sehr auf die Besatzdichte, Bepflanzung und Durchstömung/Belüftung des Beckens an. Daher sollte ich meine Aussagen vielleicht noch einmal präzisieren: In einem (seit längerem) stabil laufendem Becken ist ein solcher Filterstillstand im Normalfall keine Katastrophe. Da würde ich maximal mit einer routinemässigen Filterreinigung vor der Wiederinbetriebnahme reagieren. Da stehe ich voll zu meinen vorherigen Aussagen. Ist das Becken aber (noch) instabil, weil z.B. -frisch eingerichtet, noch gar keine ordentliche Eiweißabbaukette vorhanden, -die Bakterienpopulation vorgeschädigt ist, z.B. durch Behandlung bakterieller Krankheiten mit Medikamenten, -der Bestand kurz zuvor deutlich aufgestockt wurde, -das Becken sowieso überbelegt ist, entweder aus Unvernunft/Unwissen oder aufgrund einer besonderen Situation (Jungfischaufzucht) -... Dann sollte man das "Problem" nicht zu sehr verharmlosen und doch "energischer" reagieren: -Relativ gründliche Filterreinigung. -Großer Wasserwechsel (60-80%). -Unbedingt für optimale Sauerstoffsättigung des Wassers sorgen. Entweder durch die Einstellung des Filterauslaufes oder/und durch einen/mehrere (je nach Beckengröße) Sprudelsteine. Und dann heisst es in jedem Fall das Becken besonders gut im Auge behalten. Je mehr der oben genannten Risikofaktoren vorliegen, desto besser. Sollten die Fische Auffälligkeiten zeigen: -beschleunigte Atmung, -an der Oberfläche hängen, -hektisches Schwimmen/Herumschiessen, -oder im Gegenteil: übertriebene Ruhe/Apathie -Für mich IMMER ein Warnhinweis: Turmdeckelschnecken streben auch am Tag massenhaft zur Wasseroberfläche, -... sind dann sofort zusätzliche, große Wasserwechsel angesagt. In einer solchen Situation kann -gerade für Anfänger- eine tägliche Kontrolle des Nitritwerts sogar einmal sinvoll sein. Nicht als alleinige Maßnahme, aber als wertvolle Ergänzung zur Tierbeobachtung. Völlig verharmlosen sollte man also einen stehenden Filter auch nicht. Eine sorgfältige Behandlung dieses wichtigen Teils der Aquarientechnik /Biologie hat auf jeden fall noch nie einem Becken geschadet ;-) Tschüß, Schneckinger
Geändert von Schneckinger (25.11.2016 um 13:44 Uhr) |
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25.11.2016, 15:57 | #19 |
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Oh Gott was wäre passiert wenns n Meerwasserbecken gewesen wäre!??
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25.11.2016, 20:10 | #20 |
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@Schneckinger, hi
ganz lieben Dank für die prompte , umfangreiche und gut verständliche Erklärung. Irgendwie beruhigt mich die Tatsache schon, dass ich die Passage im Buch von Otto Rötter ( RÖTTER heißt der Mann - wie der Anfang von Rottweiler , nur mit "Ö" ) doch richtig verstanden habe - mit dem Alter wachsen bei mir Selbstzweifel . Also , jedenfalls gehe ich, seit ich dieses Buch gelesen habe, nicht mehr ganz so sorglos mit meinem abgestöpselten Filter um . Früher hab ich den ohne jegliche Bedenken - da von diesbezüglichen Erkenntnissen absolut unbeleckt - wöchentlich eigentlich immer mehrere Stunden "todgestellt ", in aller Ruhe WW, Aufräum - und Gärtnerarbeiten usw. Hab festgestellt, dass eine halbe Stunde abgekoppelter Filter durchaus reicht - wenn man mit Bedacht und Überlegung an die Sache geht . schönes WE P.S. Ach ja, Radio Eriwan - wehmütige Erinnerungen an meine alte Heimat Thüringen - früher, so in den siebziger Jahren , krassierten dort unzählige Anekdoten , alle beginnend mit : "Radio Eriwan hat gemeldet " |
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