22.10.2013, 12:54 | #1 |
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weiches Wasser - wie Fische eingewöhnen?
Hallo zusammen,
ich hab mein Aquarium noch nicht besetzt, und eine wichtige Sache noch nicht verstanden. Deshalb die Frage an Euch: Ich möchte Weichwasser-Fische halten. Also das Aquarienwasser mittels Torffilterung und Osmose-Verschnitt weicher machen. Wenn das soweit ist, kaufe ich Fische aus dem Handel. Dort werden sie in der Regel in Leitungswasser gehalten, und das ist hier in Berlin sehr hart. Wie krieg ich denn dann die Fische eingewöhnt? Oder soll ich andersherum erst das Becken besetzen, und dann nach und nach die Wasserwerte nach unten anpassen? Ich hoffe, Ihr habt verstanden was ich meine. Danke schon mal für hilfreiche Antworten. |
22.10.2013, 13:09 | #2 |
Moderator a.D.
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Hi Taucherin,
in 90% der Fälle ist diese Wasserpanscherei völlig unnötig. Erst recht wenn die Fische schon an das harte Leitungswasser gewohnt sind. Wenn Du unbedingt an den Wasserwerten drehen willst, dann langsam vorgehen: Die Fische bei Dir daheim in Wasser setzen, das dem im Händlerbecken möglichst nahe kommt. Nach einer Eingewöhnungszeit von mindestens 14 Tagen dann die Wasserwerte LANGSAM über mehrere Wochen runterfahren. Eine abrupte Umstellung (gerade von hart zu weich) kann sonst schnell tödlich ausgehen. Selbst wenn die Zielwerte dem Ideal der Datenbanken und Bücher entsprechen. Aber (siehe oben) meist ist dieser Aufwand völlig unnötig. Der User Muzz hier aus dem Forum hält z.B. seit Jahren erfolgreich die "ach so empfindlichen" Rotkopfsalmler in Berliner Flüssigbeton. Um Dir vernünftig helfen zu können: Wie sind denn Deine aktuellen Leitungswerte, wie die Werte im Händlerbecken und welche Fische willst Du überhaupt halten? Bis bald, Schneckinger |
22.10.2013, 13:23 | #3 |
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Hallo Schneckinger -
Oha, jetzt wirds ja interessant. Ich habe hier den besagten Berliner Flüssigbeton. Also pH >7, GH um die 20. Jeder Laden hier im Umkreis hält die Fische in Leitungswasser. Es sollen Panzerwelse werden, Brilliantsalmer und dazu noch eine Salmlerart ( Blaurote Kolumbianer oder was farbiges ). Aber erst mal nix empfindliches wie SBB oder so. Die landläufige Meinung ist ja, dass für die Lebenserwartung / Färbung / Wohlbefinden eben torfgefiltertes Wasser mit pH unter 7 und niedriger Gesamthärte nötig sind. Sollte ich erst mal den Filter mit Torf bestücken und dann nochmal die Wasserwerte anschauen? Was würde denn passieren, wenn man die Fische aus hartem Zoohandlungswasser in artgerechtes weiches Wasser setzt - sterben die dann? |
22.10.2013, 13:39 | #4 |
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Also da ich das gleiche Wasser habe, kann ich dir bestätigen, dass du zur Haltung von den dir genannten Südamerikanern keine Veränderung an deinem Wasser vornehmen musst. Bei mir haben sogar die SBB gelaicht und die Eier sind auch nicht verpilzt o.ä. Allerdings ist nicht immer der GH bei 20, dass kommt auf den Bezirk an. Torffilterung kann ich dir trotzdem empfehlen, weil dann das Wasser eine schöne Farbe hat :-), ist aber ansonsten nicht zwingend nötig.
LG Marcel |
22.10.2013, 13:46 | #5 | |
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Hallo,
wo ist der Sinn das Wasser für Fische weicher zu machen, die bereits wahrscheinlich seit vielen Generationen in verschiedensten Leitungswassern nachgezogen worden. Zumal die Wasserwerte der Habitate meistens nur Stichprobenartig beim Fang einzelner Tiere gemessen wurde. Klar Leitfähigkeit ist idR durchweg niedrig in den südamerikanischen Gewässern, aber Temperatur, pH-Werte usw unterliegen teilweise großen Schwankungen, die in den Literatur- und Internetangaben nicht erfasst sind. Vor allem diesen Internetangaben würde ich keinen glauben schenken. Bei einigen nicht ganz so geläufigen Fischen sind doch erhebliche Fehler in den geläufigen Datenbanken. Zitat:
Diesen Wasserwerten wird mal wieder viel zu viel Bedeutung beigemessen. Entscheidende Faktoren für Wohlbefinden von Fische sind: - sauerstoffreiches, keimarmes Wasser -> häufige und große Wasserwechsel - gutes Futter - Beckenhygiene - Besatzhygiene - Beckenstruktur nach den Bedürfnissen des Besatzes - Temperatur als wichtigester Wasserwert usw... |
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22.10.2013, 13:55 | #6 |
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22.10.2013, 14:06 | #7 | |
Gast
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Moin,
Zitat:
Bevor ich hier wieder angekeift werde, weil ich Leute bloßstelle zitiere ich mal S.K.Hetz, ich denke er ist eine integre Quelle für diese Fragen: (wörtlich aus einer früheren Diskussion in einem anderen Forum) "Aber keine Angst, die Anpassung von Fischen auf andere Wasserwerte geht recht flott, schon nach ca. 2 Tagen können diese die Ionenpumpen in den Kiemen angepasst haben. Dabei tun sie sich leichter von weich nach hart und entsprechend schwerer von hart nach weich." Gruß Knut |
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22.10.2013, 14:09 | #8 | |
Gast
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Moin,
Zitat:
Wenn du auf genetische Änderung/Anpassung/Selektion anspielst, dann geht das nicht in 50 oder 100 oder 300 Generationen. Das braucht deutlich länger. Gruß Knut |
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22.10.2013, 14:14 | #9 |
Moderator a.D.
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Mahlzeit Knut,
Die langsame Umgewöhnung ist schlicht meine persönliche Methode ;-) Wenn es schneller geht, um so besser. Ich lasse es grundsätzlich eher langsamer angehen (s. mein Nick). Ich sehe auch keinen besonderen Vorteil darin Fische innerhalb von 2 Tagen umzugewöhnen. Auch wenn das (laut deiner Quelle) durchaus möglich sein kann. Das ändert allerdings nichts an der grundsätzlichen Situation: Die Wasserpanscherei ist bei den voraussichtlich zu pflegenden Fischen schlicht überflüssig. Tschüß, Schneckinger |
22.10.2013, 14:14 | #10 |
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Hallo,
ich spreche von der Toleranz innerhalb der genetischen Determination. Es wird ja nicht umsonst zwischen dem aquaristischen Standardsortiment und den Spezialisten unterschieden. Die hier genannten Fische gehören für mich eindeutig zum Standard! |
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