29.10.2013, 09:58 | #1 |
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Grenzwerte für Nitrit und Ammonium
Immer wieder werden sehr niedrige Grenzwerte für Nitrit angegeben (z.B 0,0004 mg/L für Karpfen). Ich habe mich gefragt, woher diese enormen Unterschiede zu den Erfahrungen hier im Forum kommen.
Diese Grenzwerte beziehen sich auf das Nitrit in undissozierter Form (Salpetrige Säure, HNO2). NO2 (-) + H (+) -> HNO2 Bei pH 3,3 liegt gleich viel Nitrit wie HNO2 vor. Je 1 pH mehr sinkt HNO2 jeweils auf 1/10. Bei den üblichen pH-Werten muss der Nitritwert tausendfach höher liegen, um auf diese Werte zu kommen. pH 6: 0,2 % des Nitrit liegt als HNO2 vor. pH 7: 0,02 % des Nitrit liegt als HNO2 vor. 0,0004 mg HNO2 * 100/0,02 = 2 mg NO2 (-). Nun liest man immer wieder dass Nitrit bei höherem Salzgehalt weniger schädlich sei. Dabei stellt sich für mich die Frage, ob das wirklich am Salzgehalt oder doch am höheren pH liegt. Für Ammoniak gilt beim Grenzwert das selbe, der bezieht sich auf NH3 und nicht auf NH4 (+). Ernst |
29.10.2013, 12:04 | #2 | |||
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Wesentlich ist doch, dass Nitrit kein Ultragift ist und kritische Konzentrationen in der täglichen Praxis äußerst selten vorkommen. Schönen Tag noch. helmut |
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29.10.2013, 14:03 | #3 |
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Hallo,
NO2- und CL- werden kompetetiv über die Chloridzellen aufgenommen. Eine - z.B. durch Zugabe von NaCl - erhöhte Chlorid-Konzentration senkt also die Wahrscheinlichkeit, dass statt eines CL- Ions "irrtümlich" ein Nitrit-Ion aufgenommen wird. Undissoziierte salpetrige Säure kann als neutrales Molekül im Gegensatz zum Nitrit-Ion auch passiv in den Fischorganismus gelangen, weil es Membranen passieren kann. Geändert von Dennis Furmanek (29.10.2013 um 14:09 Uhr) |
30.10.2013, 06:52 | #4 |
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Hallo Dennis, wenn das mit der kompetitiven Aufnahme so ist - dann spielt das aber keine grosse Rolle oder es wurde der Grenzwert fälschlicherweise am HNO2 statt am NO2 (-) festgemacht?
@Helmut: In diesem und anderen Foren wird als Beleg für die Giftigkeit eben 0,0004 mg/L angegeben ohne zu sagen, dass HNO2 und nicht Nitrit gemeint ist. Ernst Ernst |
30.10.2013, 07:34 | #5 | |
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Hallo Ernst,
Zitat:
Besonders schwierig wird es bei den "Grenz"werten, die oft regulatorischen Rahmenbedingungen entspringen. Dort geht es um ein in Beziehung zum Menschen gesetztes Verhältnis und es gelten (aufgrund fehlender tieferer Erkenntnisse) sehr niedrige Grenzwerte. Beispiel:
Aus meiner Sicht gibt es zwei praktizierte Verfahren
Kernproblem (aus meiner Sicht) ist nun, dass der Richtwert bzw. Grenzwert bis auf's Blut verteidigt wird, obwohl verschiedene Fische unterschiedlich reagieren. Anstatt der Handlungsnotwendigkeit (Warum passiert das? Wie kann ich es vermeiden? Akut vielleicht mal ein Wasserwechsel?) wird also in Panikaktivitäten verfallen. Aus einer Handlungsempfehlung wird damit ein Dogma. Und das wird emotional und oft wenig sachlich diskutiert. Viele Grüße, Joe PS: ich selbst gehöre zu den Anhängern der Prophylaxe-Theorie. Mein Richtwert ist diese 0,3 ; danach würde ich darüber nachdenken, Wasser zu wechseln. Geändert von JoeBorg (30.10.2013 um 07:38 Uhr) |
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30.10.2013, 19:29 | #6 | |
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Hallo Joe,
Zitat:
0,1 und 0,3 sind wohl mg Nitrit pro Liter. Der kleine Wert ist doch salpetrige Säure? Das kann man dann aber nicht vergleichen, siehe mein erster Beitrag. Ernst |
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30.10.2013, 19:38 | #7 |
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Hallo,
salpetrige Säure ist zwar prinzipiell toxischer (weil bereits niedrigere im Wasser Konzentrationen zu Vergiftungen führen), spielt aber unter aquaristisch üblichen Rahmenbedingungen aufgrund dieser Rahmenbedingungen (pH-Wert) im Gegensatz zu Nitrit keine Rolle. |
31.10.2013, 06:59 | #8 |
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Hallo,
Ich habe hier einen interessanten Artikel gefunden: http://www.koi-hobby.de/wasser_fuer_...pfenteich.html Demnach spielt nur die salpetrige Säure eine Rolle. Wenn Nitrit vorhanden ist, ist ja stets auch die salpetrige Säure vorhanden. Bei pH 6 entsprechen die 0,0004 mg/L HNO2 einem messbarem Nititwert von 0,18, bei pH 7 von 1,8 und bei pH 8 von 18 mg / L. In diesem Artikel wird also behauptet, dass Nitrit bei hohem pH nicht giftig ist. Es wird auch noch gesagt, dass Kochsalz die Aufnahme des HNO2 hemmt (und nicht etwa von NO2-). Gibt's einen Beleg, wie viel NO2- über die Natriumkanäle aufgenommen wird? Beziehungsweise dass Nitrit bei pH 8 und mehr doch giftig ist (unter ca 20 mg/L)? Ernst |
31.10.2013, 07:40 | #9 |
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Hallo Ernst,
http://www.aces.edu/dept/fisheries/a...BrownBlood.pdf http://ciresweb.colorado.edu/limnolo...dfs/Pub079.pdf http://www.agriculturejournals.cz/publicFiles/61325.pdf http://www-heb.pac.dfo-mpo.gc.ca/con...94/tomasso.pdf Geändert von Dennis Furmanek (31.10.2013 um 08:07 Uhr) |
31.10.2013, 15:26 | #10 |
Moderator a.D.
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Hallo Dennis.
Magst du zu deinen Links noch etwas ausführen? Gesendet via Tapatalk vom Samsung Galaxy S3 |
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