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Alt 02.01.2015, 02:07   #1
Dumdidum
 
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Standard Ozoneinsatz im Süßwasser

Entweder bin ich zu doof zum googeln oder ich muss mir mal ein passendes Buch kaufen...

Kann mir hier jemand erklären, ob der Einsatz von Ozon im Süßwasser sinnvoll ist oder eher schadet?

Im MW habe ich es eingesetzt um Nesselgifte, Hemmstoffe, Gelbstoffe usw zu bekämpfen.

Was passiert im SW?
Spalte ich durch die stark oxidierende Wirkung damit z.B. die Huminstoffe auf und habe damit eher einen nachteiligen Effekt?

Wäre schön, wenn sich hier jemand melden würde, der sich damit auskennt.
Der Ozonisator hängt noch am Becken, kaufen muss ich nix, oder kann der in den Keller?
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Alt 02.01.2015, 06:18   #2
Kasperle
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Zitat:
Zitat von Dumdidum Beitrag anzeigen
Wäre schön, wenn sich hier jemand melden würde, der sich damit auskennt.
Der Ozonisator hängt noch am Becken, kaufen muss ich nix, oder kann der in den Keller?
kurz und bündig: Keller

nicht das ich ein aquarienöko wäre, aber es gibt kaum eine anwendung im sw-bereich, die wirklich ozon benötigt. eine uv-lampe ist im einzelfall mal nützlich, aber ozon und oxidatoren haben sich nicht durchgesetzt. nicht falsch verstehen, wenn die sinnhaftigkeit da ist würd ich mein geschenktes gerät gnadenlos anwenden, aber irgendwie hat sich in 20 jahren nie eine solche situation ergeben.
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Alt 02.01.2015, 08:01   #3
ghhe
 
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Hallo,

ich sehe das genauso. Giftstoffe werden im SW Bereich durch den Wasserwechsel entfernt oder zumindest sehr stark verdünnt. Auf jeden Fall ist ein großer Wasserwechsel billiger als die Behandlung des Altwassers.
Und im Gegensatz zu MW Aquaristik ist frisches Wasser egal in welcher Menge kein Problem und auch vergleichsweise billig.
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Alt 02.01.2015, 10:38   #4
tommuh
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Moin

Im Großfischbereich wird auch im SW öfters Ozon genutzt. Vorteile sind das man sehr effektiv Wassertrübungen entfernen kann ohne mal eben 500 bis 1000 Liter Wasser zu wechseln. Auch wirkt es sich positiv gegen die Keimdichte im Becken aus, Algen werden reduziert oder nache zu eliminiert und in der Massenzucht wachsen die Fische mit weniger TWW fast genau so schnell als mit regelmäßigen Wechseln.

Für dein Vorhaben ist Ozon also nicht wirklich ein Vorteil. Dann lieber viel mit Pflanzen und Efeu im Becken arbeiten das du den NO3 permanent unter 15ppm bekommst und wie Kasperle schon schrieb einen UV Klärer nutzen doch tust du deinen Fischen so wie Pflanzen einen größeren Gefallen wenn du jede Woche mindestens 1/3 des Wasser wechselst, bei stark belasteten Wasser sogar 2/3 oder mehr.

Lg Tom
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Alt 02.01.2015, 11:37   #5
Dumdidum
 
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Danke für die Antworten.
Den hohen NO3 Gehalt im SW verstehe ich ohnehin nicht so ganz.

Bin noch dabei, herauszufinden, ob das an der nicht vorhandenen Denitrifikation in 90% aller SW-Becken liegt, einrichtungsbedingt, oder ob diverse biochemische Prozesse anders ablaufen als im MW wegen des eher sauren statt basischen PH-Werts.
Wenn man nicht gerade Karpfen in 300l hält und viele Pflanzen hat dürfte Nitrat theoretisch eher Mangelware sein als zuviel.
PO4 ist eine ganz andere Geschichte.
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Alt 02.01.2015, 12:01   #6
Shar
 
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Servus.

Was ist für dich ein hoher NO3-Gehalt?

NO3 auch in höherer Konzentration i.d.R. noch ungefährlich für den Besatz.
NO2 ist bereits bei niedriger Konzentration kritisch bis hin zu gefährlich für den Besatz.

NO3 ist dringendes "Futter" für Pflanzen. Je nach Pflanzen kann ein niedriger NO3-Wert (<10) ungünstig ausfallen.
NO2 ist m.W. dagegen kein "Futter" für Pflanzen

NO3 wird entsprechend durch die Pflanzen verwertet
NO2 dagegen nicht.

Becken, in denen der NO3-Wert wirklich kritisch ist, sind m.M.n. meist Überbesetzt bzw. haben zu viele Tiere bei zugleich zu wenige Pflanzen (mit gesundem Wachstum) im Becken.
Auch bin ich der Meinung, das es viele Becken gibt, die eigentlich zu wenig NO3 haben und dort die Makronährstoffe (die m.W. durch einen UV-Klärer ebenso "zerstört" werden) zum limitierenden Faktor für die Pflanzen werden.

Wenn das Becken gut läuft und der Besatz mit Tieren und Pflanzen ausgewogen ist, solltest du m.M.n. kein Problem mit zu hohen NO3-Werten bekommen.

Warum sollte man dann an einer Denitrifikation interessiert sein, die zu dem für die Tiere kritischen NO2 führt?
Verstehe ich immer noch nicht.


Grüße ~Shar~

Geändert von Shar (02.01.2015 um 12:50 Uhr)
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Alt 02.01.2015, 12:08   #7
tommuh
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Moin

Nochmal, Nitrat wird im Süßwasseraquarium nicht vom Filter abgebaut sondern ist das letzte Glied in der Kette der Denitratfikation beim Abbau von Nitrit.
Im SW können Pflanzen bis zu einem gewissen Grad Nitrat aufzehren aber die meisten aquatischen Pflanzen tun das eher schlecht als recht oder man kann Pflanzen nicht im richtigen Verhältnis zur Fisch und Wassermenge halten. Da sind diverse emerse Pflanzen besser geeignet Nitrat aus dem Wasser zu ziehen nur ist halt der Nachteil das diese sehr groß werden wie das schon einmal besagte Monstera Fensterblatt.

Du kannst in deinem Fall sagen wir mal 80% deines 800 Liter Becken mit schnell wachsenden Pflanzen bestücken und dann 25 Rotkopfsalmler halten, dann hättest du vielleicht deine gewünschte Wirkung aber dagegen steht dann die immense Menge an Lichtquellen für die Bepflanzung.

So oder so hast du Ausgaben für das Becken wobei der TWW immer noch die beste und sinnvollste von allen ist da du ja nicht nur Nitrat entfernst sondern auch die bakterielle Keimdichte im Wasser reduziert.

Lg Tom
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Alt 02.01.2015, 12:18   #8
Shar
 
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Servus.

Zitat:
Zitat von tommuh Beitrag anzeigen
Nochmal, Nitrat [...] ist das letzte Glied in der Kette der Denitratfikation beim Abbau von Nitrit.

Denitrifikation baut NO3 (Nitrat) zu Nitrit (NO2) und Stickstoff (N2) ab.
Die im Filter, Substrat, Pflanzen etc. befindlichen Bakterien bauen bzw. oxidieren demgegenüber NH4 zu NO2 und schließlich NO2 zu NO3 = Nitrifikation.


Grüße ~Shar~
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Alt 02.01.2015, 12:29   #9
Dumdidum
 
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Danke für die Antworten, aber in ein paar Dingen muss ich Euch leider widersprechen:

NO3 ist das letzte Glied in der Kette der Nitrifikation.
Danach beginnt die Denitrifikation und mir geht es um anaerobe Denitrifikation, was nochmal ein gewaltiger Unterschied ist.
Bei der aD wird vereinfacht ausgedrückt NO3 zu O2 und NO umgewandelt, das NO entweicht einfach gasförmig aus dem Wasser.
Das Zauberwort ist anaerob, wodurch die Bakterien ihre Atmung umstellen und gezwungen sind, sich ihr O2 aus dem NO3 zu ziehen.

Was Nitrit ist weiß ich wohl, auch, daß es auf Grund des niedrigeren PH im SW wesentlich giftiger wirkt als im MW. Dort will man auch einen Wert von 0 haben, muss aber nicht gleich Panik kriegen, wenn er mal bei 0,05 oder kurzzeitig sogar bei 0,1mg/l liegt.

Auch Korallen zehren über ihre Zooxanthellen Nitrat und Phosphat auf, auch die schaffen es aber selten, gegen die Besatzdichte an Fischen anzukämpfen, das Grundprinzip ist dem im SW also ähnlich. Im MW habe ich aber den Vorteil, Abschäumer einsetzen zu können, welcher viel Schmodder rauszieht, bevor dieser überhaupt in die Nitrifikationskette gelangt oder PO4 freisetzt. Der AS fehlt mir im SW nunmal leider.

Eine anaerobe Denitrifikation sollte aber z.B. im TB durch große poröse Steine wie Lavagestein ohne weiteres möglich sein.

Versteht mich nicht falsch:
Ich will mich nicht vor Wasserwechseln drücken
Ich freue mich ja sogar, daß die im SW um ein vielfaches einfacher und billiger sind als im MW (dort hat mich jeder 10% WW mit gutem Salz ca. 11€ gekostet, und das dreimal im Monat, jedes mal 8 Eimer Wasser von der UO-Anlage im Keller raufschleppen, Regentonne im Wohnzimmer aufstellen, Salz abwiegen, mischen lassen, exakt dieselbe Menge Wasser aus dem Becken ablaufen lassen, dieses per Eimer wieder entsorgen usw).
Jetzt brauche ich nur noch nen Gartenschlauch und Wasseraufbereiter, alles ist gut


Ich frage nur so hartnäckig zu den Themen, weil ich zu den Leuten gehöre, die gerne verstehen wollen, was da im Becken eigentlich genau passiert.
Ein "ich-weiß-nich-wat-los-is-also-mach-ich-besser-mal-jede-Woche-80%-WW" reicht mir nicht.
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Alt 02.01.2015, 12:49   #10
tommuh
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Zitat:
Zitat von Shar Beitrag anzeigen
Servus.

Was ist für dich ein hoher NO3-Gehalt?

NO3 auch in höherer Konzentration i.d.R. noch ungefährlich für den Besatz.
NO2 ist bereits bei niedriger Konzentration kritisch bis hin zu gefährlich für den Besatz.

NO3 ist dringendes "Futter" für Pflanzen. Je nach Pflanzen kann ein niedriger NO3-Wert (>10) ungünstig ausfallen.
NO2 ist m.W. dagegen kein "Futter" für Pflanzen

NO3 wird entsprechend durch die Pflanzen verwertet
NO2 dagegen nicht.

Moin

Für mich ist ein hoher NO3 Gehalt ab 25ppm. Warum? Ich pflege ja fast ausschließlich SA wie MA Cichliden die z.B sehr anfällig für Nitrat sind. Die Wachstumsraten sind schon extrem unterschiedlich bei z.B kaum messbaren und permanent überhöhten Werten. Langzeitschäden sind unter anderem auch immer wieder Lochkrankheit oder niedrigere Immunität gegenüber diversen Krankheiten.
Im natürlichen Verbreitungsgebieten gibt es kaum höhere Nitratwerte und wenn dann nicht dauerhaft sondern nur über kürzere Perioden wie in der Trockenzeit.

In der Aquaristik ist übrigens jedes Becken theoretisch übersetzt es sei man kann mehrere hundert Liter pro Fisch bieten, hier auch wieder die Natur als Beispiel.

Bei einem eingelaufenen Filter sollte übrigens auch kein oder kaum Nitrit im Wasser nachweisbar sein.

Auch schreibe ich nicht über das halten von Pflanzen sondern von Fischen.


Lg Tom
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