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Alt 29.12.2015, 13:38   #1
Bifi
 
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Standard Wasserenthärtungsanlage

Hallo zusammen,

in unserer Wohnanlage soll nächstes Jahr eine Enthärtungsanlage installiert werden. Dadurch soll die Gesamthärte von 20 dH auf 8 dH gesenkt werden.

Hier der relevante Absatz aus dem Angebot, ich hoffe man erkennt etwas:

Click the image to open in full size.

Nun meine Frage - kann das Probleme mit den Aquarien geben?

Grundsätzlich ist es ja sicher gut, wenn die Härte von 20 dH auf 8 dH runtergeht, meine Aquarienbewohner kommen mit weicherem Wasser sicher zurecht (Platys, Antennenwelse, Dornaugen, Corydoras panda, Fundulopanchax garderi/nigerianus, Amanogarnelen, Neocaridina davidi, Schnecken).

Aber ist das nun tatsächlich uneingeschränkt gut, wenn das Wasser mit einer Enthärtungsanlage weicher gemacht wird? Oder gibt es dadurch andere Probleme?

Sorry für meine Planlosigkeit, ist ja auch noch nicht direkt akut, aber ich will mir eben schonmal Sorgen machen .
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Enthärtungsanlage.jpg (87,4 KB, 14x aufgerufen)
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Alt 29.12.2015, 14:29   #2
Heikow
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Moin Bianca,

in der Anlage findet lediglich ein Austausch der vorhanden Calcium und Magnesium Ionen gegen Natrium Ionen statt. Das hat zwar eine Senkung der Gesamthärte zur Folge, da aber der Salzgehalt gleich bleibt, ist das Wasser nicht weicher. Es enthält lediglich weniger Kalk. Die elektrische Leitgeschwindigkeit beispielsweise bleibt dabei gleich. Ebenso der Gesamtgehalt an Salzen.

Für Deine Fische und Wirbellosen ändert sich in dem Sinne also nicht viel.
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Alt 29.12.2015, 14:31   #3
Öhrchen
 
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Standard

Hi,
nee, für die Aqurienbewohner ist das Wasser nicht weicher, im Sinne von mineralienärmer. Denn solche Anlagen ersetzen einfach Ca++ und Mg++ durch Natrium.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserenth%C3%A4rtung
Eigentlich ist solchermaßen enthärtetes Wasser Sche**** für Aquarien. Die meisten Fische werden es wohl vertragen, aber für Pflanzen ist es doof, die können mit Natrium nix anfangen.
Mußt du dann schauen, wie sich die Sache entwickelt. Notfalls musst du das Wasser nochmal durch eine Osmoseanlage jagen, und danach gezielt aufhärten.
Öhrchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2015, 14:47   #4
Heikow
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Zitat:
Zitat von Öhrchen Beitrag anzeigen
Eigentlich ist solchermaßen enthärtetes Wasser Sche**** für Aquarien. Die meisten Fische werden es wohl vertragen, aber für Pflanzen ist es doof, die können mit Natrium nix anfangen.
Naja, da ja aber das "versalzene" Wasser wieder mit nicht enthärtetem Leitungswasser verschnitten wird, ändert sich unterm Strich nicht viel. Und bei den angegebenen Fischen isses eh wurscht, für die Pflanzen sollten die auf 40% reduzierten MG und CA Ionen noch immer ausreichen. (ich weiss, 40% sind ne Milchmädchenrechnung, aber es ist so schön vereinfacht)
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Alt 29.12.2015, 15:55   #5
Sonnentänzerin
 
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Hallo Bianca

Wir haben so eine Anlage im Haus...

Vorsicht, falls irgendwo Kupferleitungen sind!!!
Wir HABEN Kupferleitungen, das Haus ist 96 Baujahr.
Normalerweise gar kein Thema.

Jetzt ist das Wasser aber enthärtet, und wir haben dauerhaft eine extremen!! Kupferwert.
Auch im Kaltwasser. Auch am Abend. Auch nach einer Badewannenfüllung.

Nach der Enthärtung wird Leitungswasser beigefügt, sodass der eingestellte Wert erreicht wird.

Dabei wird pro Wasserentnahme genau zugesteuert wieder eine Minerallösung zugefügt.

Es gibt verschiedene Minerallösungen.
Bei uns wird extra eine für Kupferleitungen dazugegeben.

Die genau dies verhindern soll, nämlich die Abgabe von Kupfer ins fertige Wasser.
Klappt nicht.
Einen Tag mit einem Drittel!! Wasserzumischung aus der neuen Wohnung.
Kampffischbecken, komplett eingerichtet mit einem Drittel Wasser auf dem Schoß transportiert.
Nach dem Aufstellen in der neuen Wohung ein weiteres Drittel mitgebrachtes, altes Wasser zugegeben.
Ein Drittel aus der neuen Wohnung.
Einen Tag... alle 4 Apfelschnecken sind gestorben

Eine gute Nachricht: All meine Becken laufen mit diesem Wasser, und die Pflanzen wachsen extrem!!
Also hier keine Angst.

Ich weiß nicht genau, wieviel Salz die Anlage rausgibt im Tausch,
aber auch in der alten Wohnung waren wir an so eine Wasserteilenthärtunganlage angeschlossen...
Da hatten wir 60 mg/l Salz im Trinkwasser.

Und trotzdem Pflanzenpracht.

Das muss nicht so kommen, dass sich Kupfer rücklöst.
Ich weiss nicht, warum es bei uns so ist.
Unsere Mitbewohner kennen sich handwerklich sehr gut aus.
Die Anlage wird ganz exakt mit Regeneriersalztalern und Minerallösung bestückt. Eingestellt auf 10-12 °dH

Sollte es je doch zu Problemen kommen:
Ich nutze einen Wasserfilter.
Danach ist Kupfer nicht mehr nachweisbar mit dem JBL-Tröpfchentest.
Er ist günstig, alles ist ganz einfach

Gruß Sonne
Sonnentänzerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2015, 00:48   #6
Bifi
 
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Hallo zusammen,

ich danke Euch sehr . Tja, schade eigentlich, dass ich nun kein tatsächlich weicheres aquarientaugliches Wasser bekomme.

Sonne, Deine Story habe ich mit Entsetzen mit verfolgt. Ich hoffe nicht, dass das bei uns auch passiert, aber ich weiß ja nun, wo ich die Lösung nachlesen kann. Ob wir Kupferleitungen haben, weiß ich gerade auch nicht ...
Bifi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2015, 02:39   #7
Dumdidum
 
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Erstmal keine falsche Panik.
Sprich den Installateurbetrieb an, der soll den Außendienstler von JUDO fragen, dieser wird sich i.d.R. um eine vernünftige Antwort bemühen.

Zweitens ist hier nicht die Rede von einer Vollenthärtung, sondern nur 60%.

Drittens wird hier viel Halbwissen durcheinander geworfen.
Die Ionenbalance wird verändert, das ist richtig. Ca raus, Na rein ist auch richtig.
Allerdings sollten dabei maximal 120mg/l Na im Wasser landen, ob dies schädlich für die Tiere ist, hängt von der jeweiligen Art ab. Es gibt Fische, für die Werte zwischen 100 und 150mg/l mittelfristig tödlich sind, andere Tiere sind wesentlich höhere Salzmengen gewohnt, andere noch weniger.
Der Grenzwert im Leitungswasser (also Trinkwasser) ist hier bei uns 200mg/l.
Man könnte also einfach bei JUDO fragen lassen, wie hoch der Natriumgehalt des Ausgangswasser der Anlage sein wird. Immerhin muss man anteilig die im Wasser bereits vorhandene Menge dazu addieren.
Vielleicht wird ja zusätzlich eine Entsalzung nachgeschaltet.
Der PH-Wert kann sich ebenfalls durch die Enthärtung ändern.
Wenn z.B. manche Schnecken sterben, kann das an der geänderten Balance oder am Salz liegen, aber das ist ein kompliziertes Thema, da sollte man Experten wie z.B. Armin Glaser fragen.

Aussagen wie "das enthärtete Wasser anschließend durch eine UO schicken und dann wieder aufhärten"...
Was bitte soll das denn bringen? Das Resultat wäre Wasser, das mit natürlichem Wasser noch so viel zu tun hat wie Schweine mit dem Weltall.
Das macht man im Meerwasser, am besten Leitwert 0 und dann eine Salzmischung rein, die allerdings in der Regel über 70(!) exakt auf natürliche Verhältnisse abgemischte Elemente aufweist.
Eine Mineralienmischung für den Malawisee oder den Amazonas habe ich persönlich noch nie gesehen, lasse mich aber gern korrigieren.

Wie gesagt:
Keine voreilige Panik, sondern den Installateurbetrieb fragen bzw dieser JUDO.
Oft freuen sich Außendienstler von Herstellern sogar, wenn ihnen mal eine völlig neue Frage gestellt wird.
Wichtig wäre z.B., ob Eure Anlage nur enthärtet oder ob danach noch andere Stoffe zugefügt werden.


Nochmal zum Salzgehalt:
Mal ne ganz banale Frage: Wieviele Leute haben ein Aquarium, füllen Verdunstungswasser regelmäßig mit Leitungswasser nach, machen nur selten WW oder nur geringe WW?
Rechne mal aus, wo da die Salzgehalte und Wasserwerte nach einem Jahr sind. Und die Tiere leben trotzdem.

Wenn es also nach einem Umzug und erneuertem Wasser zu Todesfällen kommt, dann wohl eher, weil die Tiere nicht langsam und über einen längeren Zeitraum umgewöhnt wurden.

Grund dürfte dann ein osmotischer Schock sein, weil die Zellen der Tiere sich nicht auf geänderte Salzgehalte umstellen konnten (was sie eh nur begrenzt können - man wird wohl keinen Goldfisch an MW gewöhnen können und auch keinen Doktorfisch an Schwarzwasser).

Edit:
Hab´s wiedergefunden, hier etwas mehr Details zu Enthärtungsverfahren:
http://www.dvgw.de/fileadmin/dvgw/wa...rtung_2006.pdf


Geändert von Dumdidum (30.12.2015 um 03:09 Uhr)
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Alt 30.12.2015, 08:33   #8
benmao
 
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Zitat:
Zitat von Öhrchen Beitrag anzeigen
Hi,
Die meisten Fische werden es wohl vertragen, aber für Pflanzen ist es doof, die können mit Natrium nix anfangen.
Welche Pflanzen haben Probleme mit diesen Natriumionenkonzentrationen?

Mit normalen Aquariumpflanzen habe ich jedenfalls kein Problem sogar bei Vollenthärtung. Mit Enthärtungsanlage und Kohlendioxid-Düngung wachsen sie jedenfalls sehr viel besser als im unenthärteten Wasser ohne Kohlendioxiddüngung. Falls es einen Effekt gibt, ist der nicht so groß oder nur bei bestimmten Pflanzen sichtbar?

Zitat:
Zitat von Heikow Beitrag anzeigen
in der Anlage findet lediglich ein Austausch der vorhanden Calcium und Magnesium Ionen gegen Natrium Ionen statt. Das hat zwar eine Senkung der Gesamthärte zur Folge, da aber der Salzgehalt gleich bleibt, ist das Wasser nicht weicher. Es enthält lediglich weniger Kalk. Die elektrische Leitgeschwindigkeit beispielsweise bleibt dabei gleich. Ebenso der Gesamtgehalt an Salzen.
Der osmotische Druck müsste sogar höher werden, da 1 Ca(++) durch 2 Na(+) ersetzt wird.
benmao ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2016, 12:47   #9
Sonnentänzerin
 
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Standard

Hallo

mag noch was dazufügen

Natrium verhindert zu einem Teil die Aufnahme von Kalium.
DAS hatte ich schon bemerkt, wusste aber nicht, warum ich Kaliummangel habe.
Verwende Kaliumnitratpulver aus der Apotheke.

Die "Minerallösung" (klingt viel besser, als würden sie schreiben, dass Natriumhydroxid und Natriumcarbonat zugeführt wird, um für die Rohre das zu ersetzen, dass man mühsam herausgenommen hat)
enthält auch Phosphate (zu Orthophosphate) und Silikate

Gruß Sonne

Danke: (1)
Sonnentänzerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.07.2016, 14:03   #10
sam 007
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Zitat:
Zitat von Sonnentänzerin Beitrag anzeigen
Hallo Bianca

Wir haben so eine Anlage im Haus...

Vorsicht, falls irgendwo Kupferleitungen sind!!!
Wir HABEN Kupferleitungen, das Haus ist 96 Baujahr.
Normalerweise gar kein Thema.

Jetzt ist das Wasser aber enthärtet, und wir haben dauerhaft eine extremen!! Kupferwert.
Auch im Kaltwasser. Auch am Abend. Auch nach einer Badewannenfüllung.

Nach der Enthärtung wird Leitungswasser beigefügt, sodass der eingestellte Wert erreicht wird.

Dabei wird pro Wasserentnahme genau zugesteuert wieder eine Minerallösung zugefügt.

Es gibt verschiedene Minerallösungen.
Bei uns wird extra eine für Kupferleitungen dazugegeben.

Die genau dies verhindern soll, nämlich die Abgabe von Kupfer ins fertige Wasser.
Klappt nicht.

Gruß Sonne
Kann man den Kupfergehalt durch riechen herausfinden? Oder gibts dafür Teststreifen?
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