Otocinclus2

Hallo Hannes,

nachtragend, wie ich nunmal bin:

Sticksoffverbindungen wie Nitrit und Nitrat werden von Zeolith aufgenommen; ob wirklich dauerhaft und unverändert, ist allerdings eine andere Frage. Es kann zunächst gebundene Stoffe auch wieder freigeben.

Nitrat lässt sich aber auch mit Siporax dauerhaft entfernen, indem die im Innern der Ringe angesiedelten anaeroben Bakterien Nitrat (NO3) "veratmen" und dabei gasförmigen Stickstoff erzeugen.

Man kann Siporax auch in "Bypassfiltern" verwenden, in denen es komplett (also nicht nur im Innern der Ringe) anaerob funktioniert. Das birgt allerdings das Risiko in sich, dass die Nitratveratmung durch die anaeroben Bakterien vielleicht nicht immer vollständig zu gasförmigem Stickstoff erfolgt und zumindest teilweise wieder Nitrit entsteht. Bei der Verwendung im "normalen" Aussenfilter mit einer ausreichenden Versorgung der Aussenbereiche der Siporaxringe mit Sauerstoff kann das nicht passieren, da im Innern der Ringe möglicherweise entstehendes Nitrit im Außenbereich wieder zu Nitrat wird.
Das wird hier ganz gut beschrieben:

http://www.zierfische-gottschalk.de/...3-filterung.pd
(im pdf auf Seite 8 Ziffer 3 runterscrollen - lässt sich hier leider nicht ohne weiteres als Zitat reinkopieren)

Eine verständliche Beschreibung der Wirkungsweise von Siporax findest du auch hier:

http://www.aquarium-bbs.de/filter/siporax/siporax1.htm

Und ganz nebenbei: mit Siporax habe ich auch Pinselalgen fast vollständig beseitigen können. Und das ist nicht nur meine Erfahrung.
Schau mal hier:

http://www.nimmervoll.org/aquarium/algen/algen.html

Letzte Anmerkung:
Ich habe über die Jahre einige Filtermedien aus porösem Sinterglas als Siedlungssubstrat für Bakterien ausbrobiert. Unter anderem auch von JBL, von denen bzw. deren Produkten ich viel halte; das JBL sintomec und micromec haben zwar "nominal" eine noch größere Besiedlungsfläche, aber nach meinen Erfahrungen hat Siporax die spürbar bessere Wirkung. Zahlen alleine sagen eben nicht immer alles!


Gruß
Otocinclus2

Hero

Danke schon mal für die Antworten.

Ein "Algenproblem" habe ich eigentlich nicht, darum geht's mir nicht. Klar wachsen auf den Felsen auch Kieselalgen, aber nicht so dass es hässlich aussieht. Da ich aber auch keine wirklich limnivoren Mbunas im Becken habe (L. caeruelus), schadet es auch nichts, wenn der Kieselalgenbewuchs etwas zurückgeht, ganz sauber sollte es aber nicht sein.
Wenig Licht, viel Strömung, dunkler Sand als Bodengrund, da wachsen auch nicht viele Algen.

Trotzdem ist es sicher nicht verkehrt, Stoffe aus dem Wasser entfernen zu können, die vielleicht nicht schädlich sind, aber ganz sicher keinen positiven Effekt haben.

Als Filter läuft an dem 240L Becken ein EHEIM 2228 mit 3 Körben, 7,3L Medienvolumen, 12L Behältervolumen, also sehr großzügig dimensioniert.

Zwei Körbe sind mit EHEIM SubstratPro (Sinterquarz) gefüllt, der unterste mit MechPro (Keramikröhrchen, sieht aus wie Siporax, ist aber zur mechanischen Filterun gedacht), mit eine blauen Mfiltermatte oben drauf.
Von daher glaube ich eher nicht, dass ein Umstieg auf Siporax bzgl. anaerober Denitrifikation was ändern würde, der Filter ist ja schon mit vergleichbarem Zeugs gefüllt.

Ich hatte daran gedacht, den mittleren Korb mit 2,5Liter Zeolith zu füllen. Selbst wenn das mal gesättigt ist, sollte es die eingelagerten Stoffe, anders als z.B. Aktivkohle, ja nicht im nennenswerten Mass wieder abgeben. Verpenne ich also die Regeneration, wird das Zeolith doch immer noch als biologisches Substrat funktionieren. Oder irre ich mich ?
Die verbleibenden Filtermedien sind für die biologische Filterung auch mit einem Korb weniger absolut ausreichend. Mir fehlen nur Erfahrungswerte, wie lange 2,5Liter Zeolith halten bevor es einer Regeneration bedarf. Ich mache meinen Filter vielleicht alle 6 Monate mal auf. Wenn ich 2,5Liter Zeolith alle 2 Monate regeneriren müsste wäre das noch OK, wenn sowas nur 3 Wochen reicht, könnte ich mir das z.B. gleich schenken....keine Lust

P.S: Das Becken ist für ein Malawibecken jetzt auch nicht übermässig besetzt: 1/3 Labidochromis caeruelus, 1 Sciaenochromis fryeri, 1/1 Aulonocara jacobfreibergi, 5 Synopdontis lucipinnis.

Jasonsbaba

Hallo Hannes,
Ich meinte ja nicht das Du ein Algenproblem hast, sondern das mir Zeolith als wundermittel gegen Algen angepriesen wurde, da ich aber nicht ganz durchgestiegen bin mit dem Thema,habe ich es gelassen.
Wenn ich es richtig verstanden habe,kann dir keiner sagen,wie lange es dauert bis regeneriert wird,ich habe irgendwo gelesen das X Gramm Zeolith X Gramm Nitrit bindet. Stand, glaube ich, auch auf der verlinkten Seite .

Bei Gelegenheit frag ich aber mal nach, ich kenne da einen,der hat Zeolith Brocken als deko im Becken, ob es auch einen anderen Grund hat, weiß ich noch nicht.

Hast Du dich schon an das Neue Becken gewöhnt?

Gruß Joachim

Otocinclus2

Hallo Hannes

da hast du schon ganz richtig gedacht.
Wenn das Zeolith gesättigt ist, funktioniert es noch als biologisches Filtersubstrat weiter, und das sogar als ein sehr effizientes, da es den Bakterien eine große Besiedlungsfläche bietet.

Wann das Zeolith gesättigt ist, hängt von zwei Faktoren ab:

Zum einen natürlich von derQualität des Zeoliths. Da gibt es Unterschiede, nicht zuletzt auch je nach Herkunft; Zeolithe mit einen hohen Klinoptiolith-Anteil sollen ein höheres Austauschpotential haben, als andere Sorten.
Die Firma Amtra wirbt z.B. damit, ein besonders hochwertigen Zeolith anzubieten.

Zum anderen spielt natürlich auch die Belastung des Wassers mit den entsprechenden Stoffen wie Ammonium, Phosphat, Nitrat etc. eine große Rolle. In einem schwach belasteten Becken dauert es natürlich länger, bis das Zeolith gesättigt ist.

Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Hersteller (oder besser gesagt die Vertreiber - hergestellt hat´s ja die Natur ) neben Mengenempfehlungen (soundsoviel Gramm auf soundsoviel Liter) auch Empfehlungen zur Einsatzdauer angegeben, die bei einigen Monaten lagen.

Auf Frank´s Malawisee-Seite gibt es auch noch Empfehlungen dazu:

http://www.franks-malawisee-cichlide...wissen/zeolith

Zitat daraus:


Die Standzeit betrug bei diesen Anlagen 8 Monate bis zur ersten Regenerierung..."


Noch ein Tipp zum Preis:
ich habe, als ich Zeolith noch regelmäßig verwendet habe, zuletzt nur noch relativ große Gebinde für Gartenteiche gekauft, statt der relativ kleinen Packungen für Aquarien. Der Preis war im Verhältnis zur Menge deutlich günstiger; dürfte wohl auch heute noch so sein.


Gruß
Otocinclus2

Otocinclus2

Hallo Hannes,

die Firma in Isernhagen-Altwarmbüchen, die ich in meinem ersten Post angesprochen hatte, gibt es tatsächlich noch (Familienbetrieb in 2. Generation).
Bei denen kosten 25 kg Zeolith schlappe 10,90 € zuzüglich rund 7,00 € Versandkosten; preiswerter gibt es das wohl nirgendwo.
Schau hier:

http://www.zeolith.de/teichladen

Die bieten auch ein mit Bakterien angereichertes Zeolith ("Zeobakterlith") für etwas mehr als den dreifachen Preis an; immer noch billiger als das "einfache" Zeolith von bekannten Aquaristikfirmen wie z.B. Amtra. Die Gewinnmargen bei den Kleinpackungen Zeolith, wie sie im Zoofachhandel angeboten werden, müssen enorm sein!

Die Empfehlungen zu Mengen und Einsatzdauer auf Frank´s Malawisee-Seite decken sich auch mit meinen damaligen Erfahrungen, sofern mich jetzt meine vielleicht schon etwas "altersmüde" Erinnerung nicht völlig im Stich lassen sollte.
Mit z.B. 25 kg Zeolith wirst du also lange auskommen, selbst wenn du dir die Mühe des Regenerierens mit der "Salzwasserpanscherei" ersparen solltest.
Ich hab´s mir damals erspart und das gesättigte Zeolith nicht weggeworfen, sondern als Dünger/Bodenverbesserer (Wasserhaushalt!) in Blumenkübeln der Blumenerde beigemischt - hat prächtig funktioniert!


Gruß
Otocinclus2

Birka

@Oto und Hannes, hallo
genauso mach ich das auch - wenn ich mal ein Netzsäckchen Zeolith in die Strömung gehängt habe
Oder als Beimengung zur Erde bei Steingartenpflanzen - Garten bietet eine schier Unmenge an sinnvollen Restverarbeitungsmöglichkeiten