01.11.2018, 11:46 | #1 |
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Abbau von Panacur im Aquarium
Hallo zusammen,
eine gute Bekannte hat im 240 Liter Gesellschaftsaquarium erfolgreich eine Invasion von Planarien vernichtet. Dosierung im Abstand von drei Wochen je 250 mg Wirkstoff. Das war im August, die Tiere haben es überwiegend gut vertragen, außer den Planarien und 6 Rennschnecken, die alle erwartungsgemäß daran zugrunde gegangen sind. Über Kohle gefiltert wurde vier Wochen, im Nachlauf zu den Behandlungen mehrere 70 % Wasserwechsel mit Boden mulmen, danach jede Woche 50 %. Jetzt zum Punkt: wir haben das oben stehende zusammen überlegt und es hat ja auch geklappt mit minimalen Opfern. Habt Ihr Erfahrungswerte mit dem Einsetzen von gegen Panacur empfindlichen Schnecken in behandelte Becken? Mein theoretisches Wissen sagt mir drei Monate nach der Behandlung könnte zu früh sein. Das Wissen ist aber theoretisch und das Internet voll mit verschiedensten Angaben. Da dachte ich die erfahrene Truppe hier kann vielleicht helfen. Danke und Gruß Volker |
01.11.2018, 14:11 | #2 | ||
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Hallo Volker
Bei mir war damals 6 Monate lang kein Einsatz dieser Schnecken mehr möglich. (Ich würde es nie wieder tun, heute setze ich kein Tier mehr ohne längere Zeit in Quarantäne mit Beobachtung mehr in ein großes laufendes Aquarium) Ich denke man kann keine genaue Zeit sagen, weil es mit darauf ankommen wird, wie "aktiv" das Aquarium biologisch ist. Wie viele Pflanzenwurzeln das Becken durchziehen, wie viele Bakterienkulturen es gibt, ob das Becken vorher schon geschwächt wurde durch den Einsatz weitere Medikamente (beispielsweise gegen bakterielle Erkrankungen) Wie viel guten Mulm es gibt. Wie viele Puffermöglichkeiten das Becken also hat. Und eventuell auch Abbaumöglichkeiten. Unter 6 Monaten würde ich persönlich keine Versuch wagen. Diese Schnecken sind alles Wildfänge!! Um den Fehler nicht gleich wieder zu machen würde ich raten, die neuen Schnecken zunächst in ein BELÜFTETES Quarantänebecken einzusetzen. Reicht ein billiges Plexiglasbecken. Mit ein paar veralgten Steinen aus anderen Becken (natürlich ohne Panacur-Reste) Und Kunstfutter, regelmäßige Wasserwechsel Dort würde ich beobachten, ob die Schnecken Anzeichen von Parasiten zeigen. Und sie danach dann erst in das Hauptbecken einziehen lassen. Schnecken können so einiges mit sich herumtragen und sehr vieles davon lässt sich nur mit Wirkstoffen bekämpfen, die auch die Schnecke mit umbringen. Gruß Sonne
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01.11.2018, 14:53 | #3 |
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Hi Sonne,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Im Ergebnis ahnte ich etwas derartiges. Dann werde ich mal empfehlen, bis mindestens Februar zu warten. Zur Risikominimierung habe ich bereits für die Zukunft Rennschnecken empfohlen, die nach einer Quarantänehaltung vom Händler mit Planarienfreiheit angeboten werden, auf die hatte ich seinerzeit auch gesetzt. Zusätzlich vorher beobachten ist auch noch ein guter Tipp! Mit was auch immer die Planarien eingereist waren, sie waren nicht erst seit kurzem dort. Die reine Masse an den Scheiben wenn das Licht an ging passt in kein Schneckenhaus Dankeschön und Gruß Volker |
01.11.2018, 14:57 | #4 |
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Oh, stimmt, ich weiß wer das ist.
Und ich finde so einen Verkäufer, der sozusagen "geprüfte" Schnecken aus Quarantänehaltung anbietet, sollte man unterstützen. Das finde ich ganz toll. Und man kann sich das ganze private Quarantäneding dann ersparen. Gruß Sonne |
01.11.2018, 15:18 | #5 |
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Stimmt, du und ich hatten das seinerzeit besprochen
Die sind zwar etwas teurer, aber wer einmal so einen Befall hatte betrachtet es bestimmt als gut angelegt Schönen Nachmittag noch! |
01.11.2018, 15:37 | #6 | ||
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Planarien kann man sich aber auch über Pflanzen, Lebendfutter, Frostfutter holen. Es gibt tatsächlich Planarienarten, deren Eier Frost/Gefriertruhe überstehen!
Der häufigste Übertragungsweg dürften Pflanzen, oder Tiere, aus anderen Aquarien sein. Und da sind Händler-Becken nicht ausgeschlossen, ich habe schon einige gesehen, in denen außer den zu verkaufenden Tieren oder Pflanzen eine ganze Horde Planarien herumkroch (am Tag, ich will nicht wissen , wie das im Dunkeln aussah).
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01.11.2018, 18:28 | #7 | ||
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Widerliche Plagegeister die Strudelwürmer. Da hilft halt nur fieses Zeug gegen.
Mit Pancur habe ich keine Erfahrung. Flubenol hatte ich schon im Einsatz. Letzenendes habe ich das ganze Becken ausgeräumt, sehr heiß ausgewaschen und komplett neu eingerichtet. War zwar ein wenig Aufwand ( zum Glück nur ein 160 Liter Becken) aber ich wurde den Gedanken nicht los, daß sich das Becken so schnell nicht wieder in ein biologisches Gleichgewicht bringen lässt, mit den Medikamentenresten im Wasser. Bei einem 240 Liter Becken ist der Aufwand natürlich ungleich höher und je nach Besatz schwierig zu realisieren. Ich würde auf jeden Fall mit dem Einbringen von Schnecken und Garnelen (und auch Fischen) warten. Deiner Bekannten und dem Besatz, drücke ich die Daumen daß die Viecher nicht wiederkommen und das Becken wieder stabil läuft. Gruß Frank
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02.11.2018, 17:48 | #8 |
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Hallo,
Dank auch für die weiteren Beiträge. Hab das so verkündet und ist direkt akzeptiert worden noch ein paar Monate zu warten. Etwas an dem Becken verändern zu müssen fände ich ziemlich schade, es ist harmonisch besetzt und schön bewachsen. Kämen die Planarien die nächsten Monate nochmal wieder müsste eben nochmal die Chemiewaffe her. Allen die hier geholfen haben Dankeschön! Gruß Volker |
28.03.2019, 15:07 | #9 | ||
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Vielleicht auch hier noch einen kurzen Erfahrungsbericht. In das Becken sind am Dienstag zwei Zebrarennschnecken aus Quarantäne Haltung eingezogen. 8 Monate nach der Behandlung zeigen die Tiere keine Auffälligkeiten mehr, die auf Panacur zurückzuführen sein können.
Ich würde deshalb immer wieder auf Nummer sicher gehen und eher großzügig abwarten. Gruß Volker
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